„2+4“-Verhandlungen zur Wiedervereinigung beginnen
Bei einem Treffen der KSZE (Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa) in Ottawa beschließen die Außenminister der beiden deutschen Staaten sowie Frankreichs, Großbritanniens, der UdSSR und der USA die Aufnahme von „2+4“-Gesprächen zur Wiedervereinigung. Drei Tage zuvor hatte Michail Gorbatschow (Präsident der UdSSR) in Moskau gegenüber Bundeskanzler Helmut Kohl seine Zustimmung zur Wiedervereinigung Deutschlands gegeben. Dabei sollten beide deutschen Staaten gegenüber den Siegermächten ihre Interessen vertreten dürfen und selbst über ihre Zukunft entscheiden.
Am Rande des KSZE-Treffens erklärte der bundesdeutsche Außenminister Hans-Dietrich Genscher, dass die Wiedervereinigung im Rahmen einer gesamteuropäischen Friedensordnung und eines gemeinsamen europäischen Hauses geschehen solle. Zudem machte er deutlich, dass es keinerlei Gebietsansprüche gegenüber einem Nachbarn Deutschlands gebe.