Aktion zum Weltumwelttag in Halle
Der Aufstieg der DDR zur Industrienation wurde teuer erkauft, wie hoch die Rechnung für Umwelt und Gesundheit der Menschen tatsächlich war, kam erst nach 1990 ans Tageslicht. Besonders betroffen war das Chemiedreieck Halle-Bitterfeld-Wolfen. Daher überrascht es wenig, dass hier bereits mit Beginn der 1980er Jahre oppositionelle und kirchliche Gruppen immer wieder – auch öffentlich – den ökologischen Raubbau kritisierten. Anlässlich des Weltumwelttages machten am 5. Juni 1990 Hallesche Umweltaktivisten auf ganz alltägliche Probleme aufmerksam: Riesige Müllberge und wie sie vermieden werden können.
Nach der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl 1986 begannen sich die Umweltaktivisten in der DDR stärker zu vernetzen. Neben öffentlichen Protesten gab es auch jede Menge Eingaben, wie beispielsweise diesen
Brief eines Ehepaars aus Halle an das Ministerium für Umweltschutz und Wasserwirtschaft der DDR, anlässlich des Weltumwelttages 1989.