Kunst-Tourismus im Landtag – und dann sogar aus Großbritannien – das hatten wir auch noch nicht. Umso mehr haben wir uns über den Besuch von Lachlan Finlayson aus London gefreut. Der 66-jährige interessiert sich für Architektur und Kunst, insbesondere aus der ehemaligen DDR. Und da haben wir im Landtag mit unseren Glas-Beton-Fenstern ja zwei richtige Highlights zu bieten.
Der Künstler Richard O. Wilhelm erschuf die Glas-Beton-Bilder Anfang der 1970er Jahre für die Wasserwirtschaftsschule, die sich damals im Landtagsgebäude befand. Nach der Wiedervereinigung beider deutscher Staaten entschied sich der Landtag bewusst dafür, die Fenster unverändert zu lassen – trotz ihrer Symbolik. Ganz im Sinne des Künstlers Richard O. Wilhelm, der meinte damals, man müsse mit seiner Geschichte leben.
Ähnlich sieht es auch Kunst- und Architekturfan Lachlan Finlayson: „Ich finde es spannend, wenn Kunstwerke und Architektur bei den Menschen unterschiedliche Meinungen hervorrufen. Dieses Kunstwerk hier im Landtag hat für mich auf jeden Fall einen künstlerischen Wert, ungeachtet von seiner Geschichte.“
Übrigens: Richard O. Wilhelm war es auch, der gemeinsam mit Künstlerkollege Reginald Richter, die berühmte „gläserne Blume“ im Palast der Republik der DDR geschaffen hatte.
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Kunst-Tourismus im Landtag: Ein Engländer kommt extra wegen der Glas-Beton-Fenster nach Magdeburg.