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Plenarsitzung

Neue Ausstellungen im Landtag eröffnet

Gleich zwei neue Ausstellungen sind am Nachmittag im Landtag von Sachsen-Anhalt eröffnet worden – zum einen die Ausstellung „Jekkes in Israel“ der Fotografin Oranit Ben Zimra und zum anderen die Ausstellung „Wege zum Frieden – Kriegsfolgen und Friedensprozesse“ des Volkbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge. Die Wanderausstellungen eint, dass sie sich mit den Folgen von Krieg auseinandersetzen, wenn auch auf unterschiedlichen Trägermedien und aus verschiedenen Anlässen.

Foto-Ausstellung „Jekkes in Israel“

Die mit Texten von Moshe Becker unterlegte Ausstellung „Jekkes in Israel“ portraitiert in Fotografien und Videosequenzen bis in die Enkelgeneration die Lebensgeschichte deutscher Einwanderinnen und Einwanderer nach Israel. Sie sind in den 1930er Jahren aus Nazi‐Deutschland geflohen und fanden in Israel eine neue Heimat, ohne über die vielen Jahrzehnte die Erinnerungen und Sehnsüchte an die erste Heimat verloren zu haben. Die Ausstellung ist aus Anlass des Jubiläumsjahres „321‐2021: 1700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland“ entstanden. 

„Wege zum Frieden – Kriegsfolgen und Friedensschlüsse“

Die Ausstellung „Wege zum Frieden – Kriegsfolgen und Friedensschlüsse“ untersucht auf 16 Bannern vier Kriege des 20. und 21. Jahrhunderts. Sie beschäftigt sich mit Fragen zu Krieg und Frieden vor dem Hintergrund zunehmender Instabilität, Krieg und gewaltintensiven Konflikten in Europa und der Welt. Neben der Definition von Begriffen behandelt sie den Ersten und Zweiten Weltkrieg, den Bosnienkrieg und den Ukraine‐Konflikt und beleuchtet politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Aspekte der Nachkriegsentwicklungen.

Erinnerung an jüdisches Leben pflegen

Landtagsvizepräsident Wulf Gallert erklärte bei der Eröffnung, die Ausstellung „Jekkes in Deutschland“ zeige, „wie nah die Generation der Lebens- und Augenzeugen der Verfolgung, Versklavung und Ermordung von Juden in Deutschland und in Europa uns heute noch nah sind“. Außerdem zeige die Ausstellung, „wie wichtig es ist und bleibt, die Erinnerung an jüdisches Leben in Deutschland zu pflegen.“

Persönliche Begegnungen, Respekt gegenüber seinen Mitmenschen und der Kontakt mit anderen Kulturen seien schon immer ganz wichtige Faktoren gewesen, um eine friedliche und gemeinsame Zukunft zu gestalten, betonte Dr. Ruth Eitan, israelische Historikerin und Hauptdelegierte des Jüdischen Nationalfonds (Keren Kayemeth LeIsrael) in Deutschland. Die Ausstellung „Jekkes in Israel“ sei ein Leuchtturm für diese gute Zusammenarbeit, gerade in diesen schwierigen Zeiten.

Jeder Einzelne trägt Verantwortung 

Als die Ausstellung „Wege zum Frieden – Kriegsfolgen und Friedensschlüsse“ 2021 konzipiert worden sei, hätte niemand daran gedacht, dass es mitten in Europa bald einen Krieg gegen werde, stellte Rüdiger Erben, Vorsitzender des Landesverbands Sachsen-Anhalt im Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. fest. Oftmals sei es sehr viel einfacher in einen Krieg hineinzuschlittern als Wege hinauszufinden. Die Ausstellung belege dies mit verschiedenen Beispielen und wolle zum Nachdenken und zur Diskussion anregen.

Der Direktor der Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalt, Maik Reichel, ergänzte: „Die Politik, aber auch jeder Einzelne trägt Verantwortung dafür, einen Frieden dauerhaft zu erhalten. Persönliche Begegnungen und Austausch, friedliche Konfliktbeilegung und Respekt auch in der Auseinandersetzung: All das gehört zum Einsatz für den Frieden, den es immer wieder zu erneuern gilt.“ Genau dies würden sowohl die Landeszentrale als auch der Volksbund seit Jahrzehnten mit ihrer Arbeit versuchen, daher freue er sich über die neuerliche Kooperation bei dieser neuen Ausstellung.

Die Ausstellungen sind bis 28. Februar 2025 in den Ausstellungsbereichen des Landtags zu sehen. Der Zugang ist barriere‐ und der Eintritt kostenfrei.