Zur Landtagswahl am 6. Juni 2021 sind in Sachsen-Anhalt bisher nur mindestens 18-Jährige wahlberechtigt. Dennoch gibt es natürlich auch Jugendliche, die sich für die Landespolitik interessieren. Für sie wurde vor vielen Jahren das Format der Juniorwahl erfunden. Fast 100 Schulen in ganz Sachsen-Anhalt nehmen an der diesjährigen Juniorwahl teil. Dabei simulieren die Jugendlichen eine „Was wäre wenn“-Landtagswahl.
Im Vorfeld der Stimmabgabe fand dazu am Montag, 31. Mai 2021, ein digitales Rededuell mit den Spitzenpolitikern der antretenden größeren Parteien statt. „Jugend debattiert mit Spitzenkandidaten“ heißt dieses Teilprojekt der Juniorwahl. Aufgrund der Corona-Pandemie fand die Veranstaltung erstmals im (halb-)virtuellen Modus statt. Dazu kam jede Spitzenkandidatin und jeder Spitzenkandidat in den Landtag von Sachsen-Anhalt und diskutierte online mit letztjährigen Gewinnerinnen und Gewinnern bzw. Finalistinnen und Finalisten des Wettbewerbs „Jugend debattiert“.
Pro- und Kontra-Argumente ausgetauscht
Die Jugendlichen haben die Debatten anhand einer Fragestellung aus dem Wahlprogramm der Parteien vorbereitet und nahmen in der Diskussion die nötige Kontra-Position zum Vorhaben der jeweiligen Partei ein. Diese musste nicht automatisch mit ihrer persönlichen Meinung übereinstimmen, denn es ging bei „Jugend debattiert mit Spitzenkandidatinnen und Spitzenkandidaten“ vornehmlich darum, Pro- und Kontra-Argumente auszutauschen und ein paar zusätzliche Informationen zum Wahlprogramm aus den Politikerinnen und Politikern herauszukitzeln.
Die Rededuelle und die Themen auf einen Blick
- Martha Fiedelak diskutierte mit AfD-Spitzenkandidat Oliver Kirchner über die Frage: „Sollen Asylsuchende in Sachsen-Anhalt nur zentral in Gemeinschaftsunterkünften untergebracht werden?"
- Lydia Hüskens, Spitzenkandidatin der FDP debattierte mit Alexander Schilling die Frage: „Sollen alle neuen gesetzlichen Regelungen, die in die unternehmerische Freiheit eingreifen, befristet werden?“
- Vivian Bartels traf zum virtuellen Rededuell Sebastian Striegel (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) und diskutierte mit ihm über die Frage: „Soll die Nutzung von Solarenergie beim Neubau und bei Dachsanierungen gesetzlich verpflichtend sein?“
- Finn Hänsch erhielt die Möglichkeit, sich mit Thomas Lippmann (DIE LINKE) auszutauschen, zum Thema: „Soll eine Vermögenssteuer eingeführt werden?“
- Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff (CDU) diskutierte mit Rofalda Ibrahim über das Thema: „Soll im Zuge der Energiewende mehr Wasserstoff als alternativer Energieträger genutzt werden?“
- Linus Läster debattierte mit SPD-Spitzenkandidatin Katja Pähle über die Frage: „Soll bei der Vergabe öffentlicher Aufträge an Unternehmen ohne Tarifbindung ein Mindestlohn von 13 Euro gelten?“
Besonderer Wahlkampf wegen Corona
Zu Beginn der Veranstaltung erklärte Landtagspräsidentin Gabriele Brakebusch, dass der Wahlkampf in diesem Jahr aufgrund der Corona-Pandemie für alle Kandidat*innen eine besondere Herausforderung sei. Große Kundgebungen wie sonst üblich habe es nicht gegeben, stattdessen würde viel mehr versucht, die Menschen auf digitalem Wege vom eigenen Wahlprogramm zu überzeugen.