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Plenarsitzung

Debattensieger fahren zum Finale nach Berlin

Jugendliche aus ganz Sachsen-Anhalt ermittelten am Montag, 13. Mai 2019, im Plenarsaal des Landtags von Sachsen-Anhalt im Beisein von Landtagspräsidentin Gabriele Brakebusch ihre besten Rednerinnen und Redner beim diesjährigen Landesfinale des bundesweiten Redewettbewerbs „Jugend debattiert“. Mehr als 1 000 Schülerinnen und Schüler aus ganz Sachsen-Anhalt hatten sich zuvor in diesem Jahr am Wettbewerb beteiligt.

Die Gewinner des Landeswettbewerbs "Jugend debattiert" kommen in diesem Jahr aus Aschersleben und Bitterfeld-Wolfen. Warum sie den Wettbewerb jedem weiterempfehlen würden, erklären sie im Video.Youtube


„Debattieren muss man auch lernen, dazu gehört eine gehörige Portion Respekt“, sagte Landtagspräsidentin Gabriele Brakebusch im Vorfeld des Finales. Der Wettbewerb biete die Chance, miteinander ins Gespräch zu kommen, Bildungssprache zu vermitteln und aktuelle Themen zu diskutieren, betonte Dr. Karin Greve vom Bildungsministerium des Landes Sachsen-Anhalt. Durch den Wettbewerb werde ein Schwerpunkt seines Hauses umgesetzt: Demokratie stärken und miteinander sprechen, freute sich Ansgar Kemmann von der veranstaltenden Hertie-Stiftung.

„Wir gehen mit dem gesprochenen Wort um, und mit der Sprache gehen die Worte auch in den Kopf zurück“, MDR-Hörfunkchef Dr. Winfried Bettecken – „am Ende steht bestenfalls eine neue Erkenntnis im Sinne der Demokratie.“ Sachsen-Anhalts Bildungsminister Marco Tullner wünschte sich, dass „der eine oder andere hoffentlich Lust bekommen hat, sich zukünftig stärker argumentativ einzubringen“.

Zwei Debattenrunden am Nachmittag

Nach den Ausscheidungsrunden am Vormittag waren ab 14 Uhr im Plenarsaal nur noch die acht Finalisten übriggeblieben, jeweils vier Debattanten der Klassenstufen 8-10 und 11-13. Je eine 24-minütige Debatte trennte die je vier Finalisten vom möglichen Landestitel. Das Ausreden und das Zulassen anderer Meinungen standen dabei im Mittelpunkt – unter Beachtung verschiedener Regeln des Meinungsaustausches.

Die Sekundarstufe I setzte sich im argumentativen Schlagabtausch mit dem Thema „Sollen Notenzeugnisse durch Berichtszeugnisse (außerhalb von Schulabschluss und Schulwechsel) ersetzt werden?“ auseinander. Führen Berichte zu Unterrichtsleistungen zu mehr Transparenz im Schulalltag oder gehören Zensuren fest zur modernen Leistungsgesellschaft?  Trotz Berichtszeugnisses würden allerdings im Laufe des Schuljahrs weiterhin Zensuren erteilt. Die Pros und Kontras waren erwartungsgemäß vielfältig, eine „Einigung“ konnte es aber freilich schon aus Wettbewerbsgründen nicht geben.

Die Jury verständigte sich nach Auswertung der Debatte auf die folgende Platzierung:

  1. Rofaida Ibrahim (Europaschule Gymnasium Stephaneum Aschersleben)
  2. Johanna Schönauer (Europaschule Gymnasium Stephaneum Aschersleben)
  3. Nicola Schmidt (Burger Rolandgymnasium)
  4. Marlene Giese (Norbertusgymnasium Magdeburg)

Die Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe II hatten es mit ihrem Thema nicht weniger einfach: „Soll die Teilnahme an Demonstrationen als Entschuldigung für die verpasste Unterrichtszeit gelten?“ Diese Diskussion nimmt ja bereits aufgrund der „Fridays for Future“-Demonstrationen eine breite Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit in Anspruch. Abhilfe könnte laut Diskussionsvorschlag eine gesetzliche Ausnahmeregelung vom Schulgesetz schaffen, durch die man einmal in der Woche 180 Minuten am Stück vom Unterricht befreit werden könnte. Die Kontraseite konnte diesem Vorschlag freilich weniger abgewinnen und sprach sich für die Durchsetzung der Schulpflicht aus.

Die Jury verständigte sich nach Auswertung der Debatte auf die folgende Platzierung:

  1. Alexander Schilling (Heinrich-Heine-Gymnasium Bitterfeld-Wolfen)
  2. Philipp Weikert (Dr.-Frank-Gymnasium Staßfurt)
  3. Mariam Ghebregergis (Goethegymnasium Weißenfels)
  4. Marius Glaeser (Elisabeth-Gymnasium Halle)

Die in Magdeburg gekürten jeweils beiden Erst- und Zweitplatzierten werden Sachsen-Anhalt am 15. Juni 2019 beim Bundesausscheid in Berlin vertreten. Zuvor treffen sie bei einem gemeinsamen Seminar für Landessieger auf ihre bundesweiten Kontrahenten. Wer nach dem Bundesentscheid zu den besten Sechs seiner Altersgruppe gehört, nimmt an einer sechstägigen Akademiewoche teil und wird in das Alumni-Programm von „Jugend debattiert“ aufgenommen.

Zum Webauftritt von „Jugend debattiert“ (Link)