Die Frage nach der „Zukunft der Erinnerung“ ist gewissermaßen die Königsfrage für die nach wie vor notwendige „Aufarbeitung“ deutscher Geschichte in der Zeit des Nationalsozialismus. Viel ist auf dem Gebiet der Gedenkstättenförderung geschehen, deren Weiterführung durch staatliche Förderung in vorbildlicher Weise vorangetrieben und gesichert wurde. Und doch stellt sich bei genauerer Betrachtung die Frage, ob das individuelle und öffentliche Erinnern für eine nachhaltige Erziehung nachfolgender Generationen ausreicht, um diese für Menschenrechte und den Wert demokratischer Staats- und Gesellschaftsformen zu sensibilisieren.
Die Autorinnen und Autoren der Beiträge des vorliegenden Sammelbands versuchen auf diese Fragestellung Antworten aus ganz unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen in gesamtgesellschaftlicher Perspektive zu geben.
Volkhard Knigge (Hrg.): Jenseits der Erinnerung – Verbrechensgeschichte begreifen. Impulse für die kritische Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus nach dem Ende der Zeitgenossenschaft. Göttingen: Wallstein, 2022.