Rosi Wolfsteins Leben umfasste nahezu ein Jahrhundert, und wie viele ihrer Zeitgenossen war sie eine Wanderin zwischen den Welten – glaubensbezogen als Atheistin jüdischer Abstammung und als Sozialistin und politische Vorkämpferin gleicher Frauenrechte führte ihr Weg von der Sozialdemokratie der Vorkriegszeit zur KPD und später wieder zurück zum Linkssozialismus.
Diese knappe, gut zu lesende Studie schildert die wesentlichen Stationen ihres politischen Lebens, ihre Bekanntschaft und Freundschaft mit Rosa Luxemburg, ihren Weg zur Mitgliedschaft in der KPD und zu ihrem Mandat im preußischen Landtag, ihre spätere Emigration im Zuge der Machtübernahme der Nationalsozialisten, ihr Leben im Exil und die Rückkehr in die Bundesrepublik. Erinnert wird an ein politisches Leben, das von den Wechselfällen der deutschen Geschichte bestimmt wurde und an eine Persönlichkeit erinnert, die sich konsequent gegen Krieg und Gewalt und für eine gerechtere Gesellschaft einsetzte.
Riccardo Altieri: Rosi Wolfstein-Frölich – Sozialdemokratin und Antimilitaristin. Leipzig: Hentrich & Hentrich, 2021.