Politik- und Parteienverdrossenheit, sinkende Wahlbeteiligungen und das Aufkommen neuer Parteien weisen auf Probleme der gegenwärtigen politischen und wahlrechtlichen Strukturen hin. Der Autor der Untersuchung stellt einen Zusammenhang zwischen diesen krisenhaften Symptomen und einem sogenannten Repräsentationsdefizit der bundesdeutschen parlamentarischen Demokratie her. Ausgehend von vielfältigen gesellschaftlichen Veränderungsprozessen fällt es den politischen Lagern und damit den parlamentarisch vertretenen Parteien zunehmend schwer, diese Interessen- und Wertevielfalt programmatisch aufzufangen.
Der Verfasser der Studie entwickelt eine grundlegende Alternative, die eine Anpassung des politischen Systems an diese Entwicklung vorsieht, um die divergierenden gesellschaftlichen Interessen parlamentarisch besser vertreten zu können. Diese Lösung wird als „themenspezifisches Parlamentssystem“ bezeichnet, deren Voraussetzungen und Umsetzungschancen er unter Einbeziehung relevanter Wahltheorien umfassend beschreibt.