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Plenarsitzung

Bewahren und weiterentwickeln

Mit dem Gesetz über die Errichtung der Stiftung Bauhaus Dessau legte der Landtag 1993 erstmals eine rechtliche Grundlage für das Wirken des international hochgeschätzten Bauhauses. Im bekannten Gropius-Bau befindet sich heute der Sitz der Stiftung. Die Ideen und Leistungen des Bauhauses, 1919 in Weimar von Walter Gropius als Hochschule gegründet, zählen international zu den bedeutendsten deutschen Kulturbeiträgen des 20. Jahrhunderts. Als das Bauhaus aus politischen Gründen im Jahr 1924 Weimar verlassen musste, hatten sich auch andere Städte wie Frankfurt/Main, Darmstadt und Magdeburg um das Bauhaus als Hochschule für Gestaltung beworben. Dessau ging damals als Siegerin hervor. Hier erlebte es zwischen den Jahren 1925 bis 1932 die Hochphase der Bauhaus-Architektur. Darum befinden sich bedeutende Bauhausbauten in Dessau, darunter das Bauhausgebäude selbst, die Meisterhäuser und die Siedlung Dessau-Törten.

Blick auf das Bauhaus Dessau.

Blick auf das Bauhaus Dessau.

Die Bauhausarchitektur konnte sich über die Zeit des Nationalsozialismus sowie die DDR-Zeit trotz teilweiser Zerstörungen erhalten. Nach der Wiedervereinigung ging das Land Sachsen-Anhalt daran, diese Institution von internationalem Rang mittels rechtlicher Grundlage in ihrer Existenz zu sichern und die künstlerisch-kreative Arbeit der Mitarbeiter zu fördern.

In großer Übereinstimmung kamen die Abgeordneten zu dem Schluss, dass die Form einer Stiftung das geeignete Dach sei, unter dem sich vorhandenes und neues kreatives Denken entwickeln könne. Am 16. Dezember 1993 beschloss der Landtag dann das Gesetz über die Errichtung der Stiftung Bauhaus Dessau ohne Gegenstimme. Damit wurde erstmals im Land eine Stiftung per Gesetz gegründet. Sie ist eine gemeinnützige Stiftung des öffentlichen Rechts

Leitgedanken der Stiftung

Seit 1994 ist das von Gropius entworfene Gebäude in Dessau Sitz der Stiftung, die „das Erbe des historischen Bauhauses zu bewahren und der Öffentlichkeit zu vermitteln“ und „angesichts dieses Erbes Beiträge zur Gestaltung der heutigen Lebensumwelt zu leisten“ verpflichtet ist, wie es in den „Leitgedanken der Stiftung“ heißt. Die Stiftung erforscht, erhält und vermittelt bis heute das Bauhauserbe in Form der Bauten, der Sammlung und der Vielfalt der Themen zu Architektur, Design und Kunst. Sie hat einen künstlerisch-wissenschaftlichen Auftrag, ihre institutionellen Förderer sind die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, das Land Sachsen-Anhalt sowie die Stadt Dessau-Roßlau.

Zwischen 1996 und 2006 wurde das Bauhaus Dessau für 17 Millionen Euro nach den Plänen der 1920er Jahre und Befunden instand gesetzt und restauriert. Nachdem die letzten Instandsetzungsarbeiten 2009 abgeschlossen wurden, kann das Gebäude wieder annähernd so besichtigt werden, wie es ursprünglich geplant und gebaut wurde. Im Jahre 1996 wurde das Gebäude in der Liste des Weltkulturerbes der UNESCO eingetragen und 2001 in das Blaubuch der Bundesregierung, einer Liste von bedeutsamen Kultureinrichtungen in Ostdeutschland, aufgenommen.

Eigene Publikationen zum Erwerb

Die Stiftung Bauhaus Dessau gibt jedes Jahr eine Vielzahl an Publikationen zum Thema Bauhaus heraus. Neben der Reihe „Edition Bauhaus“, die sich informativ und umfangreich den unterschiedlichen Facetten des Bauhauses annimmt, gibt es die in Kooperation mit dem Verlag Spector Books veröffentlichte Taschenbuchreihe und die Zeitschrift Bauhaus, die einmal jährlich erscheint. Für eine mediale Erkundungstour durch die Bauhausstadt Dessau steht die kostenfreie App „Bauhaus Dessau“ zur Verfügung.