SED-Führung macht auf Umweltfreundin
Der Protest gegen die verheerende Umweltsituation in der DDR reichte von individuellen Eingaben bis zur politischen Opposition. Die Reaktorkatastrophe in Tschernobyl zog 1986 eine zunehmende Vernetzung der Umweltbewegung in der DDR nach sich – die Gründung einer Umweltbibliothek in Berlin stärkte den Informationsaustausch.
Die SED hatte seit 1980 als institutionellen Rahmen für Umweltschützer eine Gesellschaft für Natur und Umwelt beim Kulturbund aufgebaut, die 1989 in Halle anlässlich des Weltumwelttages am 11. Juni 1989 in Abgrenzung von der oppositionellen Umweltbewegung ein „ausgewogenes, breit gefächertes, viele Interesse und Tätigkeiten umfassendes Programm“ realisieren und eine „sozialistische Umweltpolitik“ propagieren sollte.