Erste Landtagswahl in Sachsen-Anhalt
Elf Tage nach der Wiedervereinigung sind am 14. Oktober rund 2,2 Millionen wahlberechtigte Sachsen-Anhalter aufgerufen, ihr erstes eigenes Parlament zu wählen – den Landtag. Vor der Wahl hatte sich die Bonner Politprominenz (von Helmut Kohl über Oskar Lafontaine bis hin zu Hans-Dietrich Genscher) quasi die Klinke in die Hand gegeben, um ihre jeweiligen Parteikollegen in Sachsen-Anhalt zu unterstützen.
Nach Auszählung der Stimmzettel ist klar: die CDU gewinnt die Wahl mit deutlicher Mehrheit (39 Prozent der Stimmen). Die Christdemokraten entscheiden 48 der 49 Wahlkreise für sich. Nur in Magdeburg II gewinnt die SPD mit Reinhard Höppner ein Direktmandat.
Die Wahlbeteiligung bei der ersten Landtagswahl nach der Wiedervereinigung lag bei 65,1 Prozent. Zum Vergleich: Bei der Landtagswahl 2011 lag sie nur noch bei 47,7 Prozent. 14 Tage nach der Wahl wurde Gerd Gies (CDU) von der Mehrheit der Landtagsabgeordneten zum ersten Ministerpräsidenten des Landes gewählt.