Hurra, die D-Mark kommt!
Es war ein Sonntag und trotzdem hatten viele Banken geöffnet. Grund: Die von vielen DDR-Bürgern heiß ersehnte D-Mark war endlich da. Am 1. Juli trat die zwischen Bonn und Ost-Berlin vereinbarte Wirtschafts-, Währungs- und Sozialunion in Kraft. Auf dem Alexanderplatz in Berlin waren schon in der Nacht etwa 10 000 Menschen zusammengekommen und feierten die D-Mark mit Sekt und Feuerwerk. Die Alu-Chips in ihren Portemonnaies wichen an diesem Tag schwereren Münzen und plötzlich gab es kein 20-Pfennig-Stück mehr, dafür eins für zwei Pfennige. Dass die viel größeren Scheine kaum in die Geldbörse gepasst haben, ist als kuriose Randnotiz in die Geschichtsbücher eingegangen.
Das DDR-Papiergeld wurde nach der Währungsunion zunächst in einem 13 Kilometerlangen Stollensystem bei Halberstadt eingelagert, später dann in der Müllverbrennungsanlage Buschhaus vernichtet. Bundeskanzler Helmut Kohl sagte anlässlich der Währungsreform: „Dies ist der entscheidende Schritt zur Einheit unseres Vaterlandes, ein großer Tag in der Geschichte der deutschen Nation.“ Neben der D-Mark werden von der DDR auch die wichtigsten Wirtschafts- und Sozialgesetze der Bundesrepublik übernommen. Außerdem wurden mit dem 1. Juli die Grenzkontrollen zwischen beiden deutschen Staaten abgeschafft.