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Plenarsitzung

9. November: Mahnung und Erinnerung

09. Nov. 2020

„Der 9. November ist in Deutschland zugleich mit großer Freude und großer Trauer besetzt. 1918 wurde die Republik ausgerufen, 1989 fiel die Berliner Mauer, was den Weg zur Wiedervereinigung frei machte. Untrennbar ist der Tag aber auch mit der Reichspogromnacht 1938 verbunden, die uns fortdauernd an unseren Kampf gegen Antisemitismus, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit erinnert. Dieser Tage so ernst wie nie“, erklärt Landtagspräsidentin Gabriele Brakebusch anlässlich des Gedenktags.

Statement zum Gedenken am 9. November von Landtagspräsidentin Gabriele Brakebusch. Foto: Stefan Müller

Mahnung und Erinnerung

„Die Pogromnacht am 9. November 1938 gilt heute als Synonym für Gewalt, Verfolgung, Ausgrenzung und die Willkür gegenüber der jüdischen Bevölkerung. Es ist ein Schatten, welcher uns niemals verlässt und unsere Erinnerungskultur formte und weiterhin bestimmt, eine Verantwortung für alle Generationen vor uns und eine Mahnung und Erinnerung für alle Generationen, welche noch folgen.“

Vor dem Hintergrund der deutschen Geschichte ist der 9. November jedes Jahr Anlass, innezuhalten, der vielen Opfer zu gedenken und gleichzeitig auf künftige Generationen mahnend zu wirken. Deutschland ist ein christlich-jüdisch geprägtes Land, das sich zur jüdischen Kultur als Teil der Geschichte unseres Landes bekennt. Heute vor 82 Jahren begann der bestialische Mord an Millionen von Juden, ausgehend von deutschem Boden.

In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurden Geschäfte und Wohnungen von Menschen jüdischen Glaubens geplündert, die Synagogen und jüdischen Friedhöfe zerstört. Die allerorten in Deutschland lebenden Juden wurden denunziert, misshandelt und nicht zuletzt in die deutschen Konzentrationslager verbracht.

„Unsere offene und demokratische Gesellschaft muss jeder gewaltsamen Tendenz gegenüber dem jüdischen Glauben entschlossen entgegentreten. Solange Worte und Taten des Hasses existieren, sind wir verpflichtet, einzuschreiten“, betont Landtagspräsidentin Gabriele Brakebusch.