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Plenarsitzung

Gegen Kürzungen bei der Jugendarbeit

27. Sep. 2019

Der Kinder- und Jugendring Sachsen-Anhalt e. V. hat in Kooperation mit der Arbeitsgemeinschaft der Kreis-Kinder- und Jugendringe und Stadtjugendringe, dem Landesjugendwerk der AWO Sachsen-Anhalt, der DGB-Jugend, dem DRK-Landesverband, der Evangelischen Jugend der EKM und dem Bund Evangelische Jugend eine Petition gestartet, mit der auf die brenzlige Situation in der Jugendarbeit des Landes aufmerksam gemacht und schnelle Hilfe eingefordert wird.

Landtagspräsidentin Gabriele Brakebusch (4.v.l.) und die Vorsitzende des Petitionsausschusses Christina Buchheim (2.v.l.) nahmen eine Petition gegen die Kürzungen in der Jugendarbeit entgegen. Foto: Stefan Müller

Durch das Ausbleiben von Anpassungen und durch Kürzungen seit 1998 sei die Jugendarbeit seit Längerem an einem Punkt, in dem die schlechten Rahmenbedingungen durch viele Träger nicht mehr ausgeglichen werden können, so die Petenten. Einrichtungen haben geschlossen werden müssen oder stehen aktuell davor; im Jerichower Land beispielsweise habe sich die Zahl der Jugendeinrichtungen in den letzten zehn Jahren halbiert. Damit werde Kindern und Jugendlichen vielerorts der letzte Raum für eine gemeinsame Freizeitgestaltung genommen.

„Die Fachkräfte leiden unter Arbeitsdruck, unsicheren Zukunftsperspektiven und mangelnder Wertschätzung“, so der Wortlaut der Petition. „Immer öfter können Stellen nicht neu besetzt werden, da die Arbeitsbedingungen im Feld Jugendarbeit insgesamt noch schlechter sind als ohnehin für den Bereich der sozialen Arbeit insgesamt.“

Die Unterschriften von 8 063 Unterstützerinnen und Unterstützern wurde am Freitag, 27. September 2019, an Landtagspräsidentin Gabriele Brakebusch übergeben. Der Petitionsausschuss des Landtags wird sich des Themas annehmen und hat nun die Aufgabe, das Anliegen zu bearbeiten und auf eine befriedigende Lösung hinzuwirken.

Die in der Petition aufgestellten Forderungen sind klar definiert:

  • Bereitstellung von 3 Millionen Euro zusätzlich für die kommunale Jugendarbeit im Landeshaushalt, insbesondere zur Absicherung bisheriger Angebote, für Investitionen in Einrichtungen und zur Unterstützung des ländlichen Raums
  • dynamischer Anstieg der Jugendförderung um 2,5 Prozent jährlich zur Wertschätzung der Fachkräfte
  • Einführung eines Flächenfaktors, um den besonderen Bedingungen von ländlichen Räumen endlich Rechnung zu tragen

Den Petenten wurde die Möglichkeit eingeräumt, ihr Anliegen noch einmal im Gespräch deutlich zu machen. Foto: Stefan Müller

Die Förderung durch das Land für die kommunale Jugendarbeit sei seit ihrer Einführung kontinuierlich rückläufig. Hinzu kämen Steigerungen im Bereich der Sach- und Personalkosten. Mit der gesetzlichen Verankerung der Jugendförderung im KJHG-LSA sowie der 2019 folgenden erstmaligen Erhöhung und der Einführung einer Dynamisierung habe das Land Schritte in die richtige Richtung gemacht. Diese Schritte seien eine gute Ausgangsbasis, lösten aber die aktuell drängendsten Probleme nicht. Dies soll mithilfe der Petition angeschoben werden.

Zur Onlinepetition „Jugendarbeit vor Ort retten“ (Link)