Elternvertreter von Schulen in freier Trägerschaft schlagen Alarm – das Schulgeld wird immer teurer und der Lehrermangel macht auch vor ihren Schulen nicht halt. Darum haben Elternvertreter aus ganz Sachsen-Anhalt Landtagspräsidentin Gabriele Brakebusch am Montag, 25. Juni 2018, eine Petition mit 10 569 Unterschriften überreicht.
Nur 58 Prozent der Kosten gedeckt
Ziel der Petition ist es, die wirtschaftliche Situation von Schulen in freier Trägerschaft in Sachsen-Anhalt zu verbessern, sagte Dr. Martina Vetter, vom Förderverein des Elisabeth-Gymnasiums Halle (Saale), eine der Initiatorinnen der Petition. Derzeit würden nur 58 Prozent der Kosten an einer freien Schule refinanziert. Falls sich daran nichts ändere, sei ihrer Ansicht nach die Bildungsvielfalt in Sachsen-Anhalt in Gefahr. Mittlerweile besuchen bereits 25 000 Kinder und Jugendliche eine Schule in freier Trägerschaft in Sachsen-Anhalt.
Landtagspräsidentin Gabriele Brakebusch nahm die Petition entgegen und übergab sie sogleich an die Vorsitzende des Petitionsausschusses Christina Buchheim. Brakebusch äußerte Verständnis für das Anliegen der Eltern, ihrer Ansicht nach sei Vielfalt in der Bildungslandschaft wichtig: „Die Eltern sollten eine echte Wahl haben, auf welche Schule sie ihr Kind schicken“. Zudem würden zu hohe Schulgelder Kindern von einkommensschwachen Familien den Weg auf eine freie Schule eventuell von vornherein verbauen, so Brakebusch.
Erster Erfolg: Änderung des Schulgesetzes
Der Petitionsausschuss des Landtags wird sich nach der Sommerpause mit der vorliegenden Petition beschäftigen. Einen ersten Teilerfolg hat es unterdessen schon gegeben: Bei der kürzlich beschlossenen Änderung des Schulgesetzes von Sachsen-Anhalt wurde den freien Schulen für das Jahr 2018/19 bereits mehr finanzielle Unterstützung seitens des Landes zugesichert.