Anlässlich des Reformationsjubiläums 2017 präsentiert der Landtag bis 27. April eine besondere Fotoausstellung. Dem Fotografen Henning Kreitel ist es gelungen, die Schauplätze der Reformation noch einmal ganz neu in Szene zu setzen.
Fotoausstellung zu Reformationsorten
bis 27. April 2017 im Landtag
Die Schauplätze der Reformation sind im kollektiven Gedächtnis der Deutschen als Erinnerungsorte präsent. Orte an denen die Reformatoren gelebt, gelehrt und gepredigt haben, an denen wichtige Weichenstellungen erfolgten, Versammlungen abgehalten wurden und Schlachten tobten. Orte, die seit Jahrhunderten bewahrt, herausgehoben, instrumentalisiert und mitunter marginalisiert wurden. Allen aber ist gemein, dass jede Generation sich erneut mit ihnen auseinandergesetzt hat, sei es wissenschaftlich, theologisch oder künstlerisch.
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Einer von vielen besonderen Blickwinkeln, mit denen der Fotograf Henning Kreitel die Reformationsorte neu in Szene gesetzt hat. Hier zu sehen der Marktplatz von Wittenberg. Foto: Stefanie Böhme
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Beim Rundgang durch die Fotoausstellung „Schauplätze der Reformation“: Landtagspräsidentin Gabriele Brakebusch, Fotograf Henning Kreitel (M.) und Staats- und Kulturminister Rainer Robra. Foto: Stefanie Böhme
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Neben einigen Landtagsabgeordneten fanden auch Bürgerinnen und Bürger den Weg in den Landtag, um im Beisein des Künstlers einen ersten Blick in die neue Ausstellung zu werfen. Foto: Stefanie Böhme
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Am Rande der Ausstellungseröffnung „Schauplätze der Reformation“ nutzten Bürger auch die Gelegenheit, um mit Landtagspräsidentin Gabriele Brakebusch ins Gespräch zu kommen. Foto: Stefanie Böhme
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Die Fotoausstellung „Schauplätze der Reformation“erstreckt sich über beide Etagen des Ostflügels im Landtag von Sachsen-Anhalt:Fotograf Henning Kreitel (l.) erläuterte Landtagspräsidentin Gabriele Brakebusch und Staats- und Kulturminister Rainer Robra seine Herangehensweise an die einzelnen Bilder. Foto: Stefanie Böhme
Anlässlich des Reformationsjubiläums und als Auftragsarbeit für das Buch „Gespaltene Welt. Schauplätze der Reformation“ hat der Fotograf Henning Kreitel nun über 80 prominente und weniger bekannte Reformationsorte in Deutschland besucht und sich ein eigenes Bild gemacht. Landtagspräsidentin Gabriele Brakebusch sagte bei der Ausstellungseröffnung im Landtag, es sei dem Fotografen gelungen, einen ganz eigenen Blick auf die jeweiligen Orte zu werfen und „die fortdauernde Präsenz und damit die Aktualität der Orte einzufangen“.
4 300 kilometerlange Reise durch Mitteldeutschland
Der Fotograf Henning Kreitel räumte ein, dass er bis zu diesem Auftrag nur wenig über Luther und die Reformation wusste. Durch seine Arbeit und seine insgesamt 4 300 kilometerlange Reise quer durch Mitteldeutschland habe er daher selbst viel Neues erfahren und insbesondere die kulturellen Schätze Sachsen-Anhalts kennengelernt. Kreitel begann seine Fotoreise ganz bewusst im Herbst 2015, „weil es durch das trübe Wetter weniger Kontraste gibt und die Orte dann viel besser wirken können“. Außerdem seien ihm die oft menschenleeren Straßen zugutegekommen, „denn zu viele Menschen lenken vom eigentlich Motiv ab“, erläuterte Kreitel.
Minister lobt Buch und Fotos ausdrücklich
Staats- und Kulturminister Rainer Robra lobte das Buch „Gespaltene Welt. Schauplätze der Reformation“ ausdrücklich. Zum einen brauche man dafür keine akademische Vorbildung, zum anderen ermögliche es dem Leser auch weniger bekannte Reformationsorte wiederzuentdecken. Es lade darüber hinaus durch spannende Texte und interessante Bildperspektiven dazu ein, auch die unbekannteren Reformationsorte zu besuchen.
Die Foto-Ausstellung „Schauplätze der Reformation“ ist bis 27. April 2017, von Montag bis Freitag, in der Zeit von 8 bis 18 Uhr im Parlamentsgebäude am Domplatz zu sehen. Der Eintritt ist kostenfrei.
Zur Person Henning Kreitel
Henning Kreitel studierte Fotografie bei Alfred Seiland an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart und schloss das Studium mit einer Arbeit über Berliner Kleingartenanlagen ab. 2013 war er auf Island, wo seine fotografische Serie "Nightlight" entstand, die für Aufsehen sorgte. Kreitel kann zahlreiche Veröffentlichungen und Ausstellungen im europäischen Raum vorweisen und ist seit 2015 berufenes Mitglied in die Deutsche Gesellschaft für Photographie. Sein aktuelles Projekt beschäftigt sich mit einer Institution deutscher Kultur: Berliner Bierkneipen.