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Plenarsitzung

Zwischen Repression und Widerstand

Worauf basiert unsere heutige Bundesrepublik? Welche Geschichte brachten die neuen Bundesländer 1990 in das wiedervereinigte Deutschland ein? Diesen Fragen geht die aktuelle Ausstellung im Landtag nach. Sie trägt den Titel „Die DDR – Zwischen Repression und Widerspruch“ und gibt erste Antworten. Die Ausstellung, die vom sächsischen Landesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen initiiert wurde, erzählt in acht Kapiteln die Geschichte der DDR. Dabei spannt sie den Bogen von den Anfangsjahren bis zum Zusammenbruch der DDR und fragt nach dem Wechselverhältnis von Repression und Widerspruch.

Gleichzeitig wird anschaulich erklärt, wie das politische System funktionierte. Viele Einzelschicksale geben den Fakten und Erzählungen ein Gesicht. Die Ausstellung ist chronologisch geordnet. Sie beleuchtet sowohl zentrale Ereignisse, als auch weniger bekannte Aspekte. Durch ihre klare Struktur und die Auswahl eindrücklicher Fotos und Dokumente werden historische Prozesse verständlich vermittelt.

„Arbeit der Opferverbände notwendig“

Landtagspräsident Hardy Peter Güssau begrüßte die ersten Besucher der Ausstellung – die Landesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen von Sachsen-Anhalt, Birgit Neumann-Becker, Vertreter der hiesigen Opferverbände der stalinistischen Verfolgung sowie Vertreter des niedersächsischen Netzwerks der SED- und Stasi-Opfer. Güssau zeigte sich erleichtert, nach 27 Jahren im DDR-System die zweite Hälfte seines Lebens in einem freiheitlich-demokratischen Rechtsstaat verbracht haben zu dürfen. Er stellte die Arbeit der Opferverbände als löblich und unbedingt notwendig heraus.

Birgit Neumann-Becker wies die Gäste auf die enge Verbindung zwischen der Institution der Landesbeauftragten mit dem Landtag hin. So habe sie beispielsweise jährlichen einen Tätigkeitsbericht abzuliefern, ab dem kommenden Jahr werde ihre Stelle sogar direkt beim Landtag angesiedelt sein.

Hartmut Büttner, 15 Jahre lang Bundestagsabgeordneter für Sachsen-Anhalt, wirkt nun unter anderem als Sprecher für das niedersächsische Netzwerk für SED- und Stasi-Opfer. Niedersachsen sei das einzige westliche Bundesland mit einer Opferberatungsstelle im Innenministerium. Zwischen den beiden Ländern gebe es eine kontinuierliche Zusammenarbeit bei der Aufarbeitung der DDR-Vergangenheit, so Büttner, so unter anderem Beratungstage, die die sachsen-anhaltische Landesbeauftragte im Nachbarland unterstütze.

Die Ausstellung ist noch bis zum 29. Juli zu den Öffnungszeiten (Montag bis Freitag, 8 bis 18 Uhr) im Landtag zu besuchen. Der Eintritt ist frei.