Cookies helfen uns bei der Weiterentwicklung und Bereitstellung der Webseite. Durch die Bestätigung erklären Sie sich damit einverstanden, dass Cookies gesetzt werden.

Plenarsitzung

Plenarsaal wird zum Medienzentrum

07. Mär. 2016

Nur noch wenige Tage bis zur Landtagswahl. Für die Kandidaten bedeutet das, noch einmal alles geben, egal ob am Infostand in der Einkaufsstraße oder bei einer der vielen örtlichen Diskussionsrunden. Aber auch im Landtag selbst wird auf Hochtouren gearbeitet. Denn für den Wahlabend wird unter anderem der Plenarsaal in ein hochmodernes Medienzentrum umgewandelt. 

„Wir haben in der letzten Woche allein fünf Tonnen Veranstaltungsequipment verbaut, um auf dem treppenförmigen Plenarsaal eine gerade Studioebene zu bauen“, sagt Steffen Erth, Studiomeister Ausstattung vom Mitteldeutschen Rundfunk. Für den 47-Jährigen ist es nicht die erste Umgestaltung eines Landtags, im vergangenen Jahr war er zum Beispiel bei der Umgestaltung des Sächsischen Landtags dabei, entsprechend routiniert gehen er und seine etwa 15 Kollegen zu Werke: „Wir liegen gut im Zeitplan, was jetzt noch fehlt, sind Kameratechnik, Beschallung und Monitoring.“

Anfragen aus Schweden, Russland und China

Bis zu 1 000 Gäste werden am Wahlabend im Landtag erwartet, die meisten von ihnen regionale und überregionale Medienvertreter. Es gibt  jedoch auch Akkreditierungswünsche von Journalisten aus Schweden, Russland und China. Neben den vielen Reportern, Kameramännern, Moderatoren und Aufnahmeleitern halten sich natürlich auch die Spitzenkandidaten der Parteien am Wahlabend im Landtag auf –  zumindest diejenigen, die gemessen an den Umfragewerten eine Chance auf den Einzug in den Landtag haben. So werden kurze Wege zwischen Redakteuren und Politikern ermöglicht.

Egal ob Hörfunk, Zeitung, Online oder Fernsehen – fast jeder will an diesem Abend aus dem Landtag in Magdeburg berichten. Und Millionen von Zuschauern werden spätestens kurz vor 18 Uhr ihr Fernsehgerät einschalten, um die erste Hochrechnung, Prognosen und Trends zu erfahren. Um genau dies zu ermöglichen, entstehen nicht nur im Plenarsaal komplette mobile Sendestudios, sondern auch in einem Teil des Landtagsrestaurants. Außerdem werden Beratungsräume für die Arbeit von Agentur- und Hörfunkjournalisten vorbereitet.

Körperliche Arbeit mit Köpfchen

Bereits im Februar haben Dienstleister damit begonnen, den Plenarsaal leerzuräumen und das Mobiliar außerhalb des Landtags zu lagern. Seit etwa einer Woche werden nun nach und nach Studioflächen eingerichtet, und das sei gar nicht so einfach, betont Studiomeister Steffen Erth. „Da es sich beim Landtag nicht um eine übliche Veranstaltungsstätte handelt, müssen wir mit sehr viel Manpower, Ausdauer und Umsicht das doch teils schwere und große technische Equipment in den Plenarsaal bringen.“ Mit einem Lächeln fügt er hinzu: „Schließlich soll der Landtag nach der Wahl nicht saniert werden müssen.“

Außerdem ganz wichtig am Wahlabend ist natürlich die Stromversorgung. Dazu werden eigens Stromaggregate auf dem Domplatz aufgebaut, die sich gegenseitig absichern – nur für den Fall der Fälle. Schließlich will niemand am Wahlabend im entscheidenden Moment einen Stromausfall riskieren. Über eine Kabelbrücke hinein in ein Landtagsfenster werden dann zahlreiche Kameras, Scheinwerfer und Monitore ans Stromnetz angeschlossen.

Ü-Wagen-Karavane rund um Domplatz

Angeschlossen werden auch die Übertragungswagen der einzelnen Sendeanstalten, die vor und neben dem Landtagsgebäude geparkt werden. Über Satellit werden die Fernsehbilder schließlich in die Wohnzimmer der Sachsen-Anhalter gesendet. Damit die Ü-Wagen genügend Platz haben und auch der Auf- und Abbau der Übertragungstechnik gewährleistet werden kann, müssen einzelne Straßen rund um das Landtagsgebäude zeitweise für den Verkehr gesperrt werden. Zudem gibt es in den nächsten Tagen nur eingeschränkte Parkmöglichkeiten rund um den Domplatz.

Die Kosten für die Vorbereitung und Nutzung der Räumlichkeiten für die Wahlberichterstattung aus dem Landtag übernehmen die beteiligten Medien selbst. Das gilt auch für den Rückbau und die Einlagerung der Plenarsaalmöbel nach der Landtagswahl.