Der Naumburger Dom kann weiterhin Weltkulturerbe werden, auch wenn es im ersten Anlauf am Wochenende nicht geklappt hat. Am besten lässt sich die Entscheidung der UN-Kulturorganisation UNESCO wahrscheinlich mit einem „Jein“ zusammenfassen. Nach dem negativen Gutachten des internationalen Denkmalrats Icomos war dies vermutlich das Maximum, was sich die Bewerberinitiative noch erhoffen durfte.
Riesige Erleichterung nach „Jein“
Daher gab es nach der Entscheidung auch durchweg sehr positive Stimmen zur Entscheidung der UNESCO. „Wir sind erleichtert und euphorisch“, sagte Götz Ulrich, Landrat des Burgenlandkreises. Und der Stiftsdirektor der Vereinigten Domstifter Naumburg Volker Kunde erklärte: „Ich bin überglücklich, dass es gelungen ist, die Katastrophe der Nichteintragung abzuwenden.“
Die UNESCO hatte den Antrag am Sonntag, 5. Juli 2015 auf seiner Tagung zwar abgelehnt, der Stadt Naumburg und der Bewerberinitiative aber gleichzeitig eine zweite Chance gegeben. Das Gremium überwies den Antrag zur Überarbeitung zurück und forderte Nachbesserungen. Unter anderem sollen der Naumburger Dom und sein Skulpturen-Zyklus im Westchor stärker herausgestellt werden, fasst der Förderverein eine Vorgabe der UNESCO zusammen.
Antrag wird bis Februar 2016 überarbeitet
Die Chance zur Überarbeitung wollen die Verantwortlichen in jedem Fall nutzen, der neue Antrag kann jedoch frühestens im Februar 2016 eingereicht werden. Danach dauert es dann noch einmal eineinhalb Jahre bis zu einer Entscheidung.
Wie berichtet, hatte sich Landtagspräsident Detlef Gürth in den letzten Wochen für die Bewerbung Naumburgs stark gemacht. Gemeinsam mit seinen Amtskollegen aus Sachsen und Thüringen hatte er sich für die Aufnahme der Stadt und die sie umgebende hochmittelalterliche Herrschaftslandschaft an Saale und Unstrut in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes ausgesprochen. Bei einem Besuch am 24. Juni 2015 in Naumburg unterzeichneten die drei Parlamentspräsidenten die „Naumburger Erklärung“.
Aus unserem Archiv: „UNESCO-Bewerbung auf der Zielgeraden“