Am 9. Oktober jährt sich die Terrortat von Halle (Saale) zum zweiten Mal. In einer gemeinsamen Gedenkzeremonie werden das Land Sachsen-Anhalt und die Stadt Halle am Samstag ab 13 Uhr an der Synagoge der Opfer der antisemitischen und rassistisch motivierten Tat gedenken, mit den Betroffenen und Hinterbliebenen Solidarität zeigen und trauern. An der Gedenkzeremonie nehmen auch Mitglieder der jüdischen Gemeinde in Halle teil.
An der Synagoge und am Kiez-Döner werden Kränze niedergelegt. Zudem werden Gedenkworte gesprochen von: Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff (CDU), dem Beauftragten der Bundesregierung für die Anliegen von Opfern und Hinterbliebenen von terroristischen Straftaten im Inland, Prof. Dr. Edgar Franke, Landtagsvizepräsidentin Anne-Marie Keding (CDU) und Halles Bürgermeister Egbert Geier.
„Angriff auf Menschenwürde und Demokratie“
Landtagspräsident Dr. Gunnar Schellenberger sagte anlässlich des zweiten Jahrestags des Attentats: „Der Anschlag von Halle war auch ein Angriff auf die Menschenwürde und unsere freiheitliche Demokratie.“ Demokratie sei jedoch mehr als eine Staats- oder Herrschaftsform. Sie sei vor allem eine Lebensform. „Das heißt: dem Menschen, gleich wer er sei und woher er komme, als Menschen zu begegnen. In unserem Land gilt die Glaubens- und Religionsfreiheit. Sie stets zu leben und wertzuschätzen, sei uns täglich ein Bedürfnis.“
Vor genau zwei Jahren (9. Oktober 2019), an Jom Kippur – dem jüdischen Fest der Versöhnung –, hatte ein antisemitischer und rassistischer Attentäter versucht, mit Gewalt in die Synagoge in Halle (Saale) einzudringen. Seine erklärte Absicht war es, die im Gebet versammelten Gemeindemitglieder und ihre Gäste zu ermorden. Nur eine Holztür hatte den Attentäter daran gehindert, seinen mörderischen Plan auch in die Tat umzusetzen. Diese simple Tür aus Eichenholz rettete 51 Menschen in der Synagoge das Leben. Das geplante Massaker misslang. Aber dennoch starben zwei unbeteiligte Hallenser durch Schüsse des Täters – eine Frau direkt an der Synagoge, ein junger Mann in einem Döner-Imbiss; weitere Menschen wurden während seiner Flucht bedroht und verletzt.
Neben dem offiziellen Programm unterbreiten die Stadt Halle (Saale) und zivilgesellschaftliche Akteure viele weitere Angebote zur Erinnerung und Auseinandersetzung mit dem Attentat (Link zur Stadt Halle).