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Plenarsitzung

Viere fahren zum Berliner Finale

Die Erstplatzierten aus Sachsen-Anhalt im bundesweiten Wettbewerb „Jugend debattiert 2024“ stehen fest: Miriam Gräfe und Helena Marit Lenze aus der Sekundarstufe I sowie Adanica Günther und Josephine Fiala aus der Sekundarstufe II fahren zum Bundesfinale nach Berlin. In zwei wortgewandten Finals setzten sie sich am Montag, 26. Februar 2024, gegen ihre Konkurrenz durch und entschieden den Landestitel bzw. den zweiten Platz für sich. Zum 21. Mal wurde das Landesfinale im Landtag von Sachsen-Anhalt ausgetragen.

Am Vormittag waren in den Qualifikationsrunden insgesamt 16 Jugendliche, je acht in den beiden Sekundarstufen, im Vorentscheid des Debattierwettbewerbs gegeneinander angetreten, um am Nachmittag schließlich die jeweils zwei Landessieger und Landessieger pro Altersgruppe „auszudebattieren“, die Sachsen-Anhalt beim Bundesfinale vom 6. bis 8. Juni 2024 in Berlin repräsentieren.

Rund 100 Schülerinnen und Schüler im Saal

Die Kulisse für den rhetorischen Wettstreit in der politischen Debatte bildeten rund 100 mitangereiste Jugendliche, die ihrer besten Rednerinnen und Redner unterstützten. Die Schulsieger der Altersgruppe Sekundarstufe I in diesem Jahr waren das Gymnasium Philanthropium Dessau-Roßlau, das Elisabeth-Gymnasium Halle (Saale), das Gymnasium Carolinum Bernburg, das Internationale Stiftungsgymnasium Magdeburg, die Freie Schule im Burgenlandkreis „Jan Hus“, das Domgymnasium Naumburg und das Dr.-Frank-Gymnasium Staßfurt.

In der Altersgruppe Sekundarstufe II kammen die Debattanten vom Georg-Cantor-Gymnasium Halle (Saale), Goethe-Gymnasium Weißenfels, Gymnasium Carolinum Bernburg, Elisabeth-Gymnasium Halle (Saale), Burger Roland-Gymnasium, der Berufsbildenden Schule „Otto von Guericke“ Magdeburg, der Landesschule Pforta und von der Europaschule Gymnasium Stephaneum Aschersleben.

Podiumsgespräch zum Auftakt

Zum Auftakt des Landesfinales gab es das traditionelle Podiumsgespräch mit den Partnern des Wettbewerbs. Für Bildungsministerin Eva Feußner sei „Jugend debattiert“ und also eine Debatte zu führen eine spannende Sache, man könne einen Meinungsaustausch führen, auch kontroverse Meinungen akzeptieren und dabei sachlich Argumente anbringen. Dr. Winfried Bettecken, Programmchef von MDR Sachsen-Anhalt, lobte das hohe Niveau, auf dem sich die Schülerinnen und Schüler träfen, um miteinander zu debattieren und die Fähigkeit zu entwickeln, Argumente von anderen als überzeugend anzuerkennen und sich derer auch anzunehmen. Stephen Gerhard Stehli, Vorsitzender des Bildungsausschusses des Landtags von Sachsen-Anhalt, meinte, die „Debatte macht einen Teil unseres demokratischen Miteinanders aus, man kann immer etwas dazulernen“. Jan-Jonathan Bock von der gemeinnützigen Hertie-Stiftung sagte, seine Meinung kundzutun helfe dabei, sich in Leben und Gesellschaft einzubringen, „Jugend debattiert“ stärke das Handwerkszeug für das demokratische Miteinander.

Themen der Diskussionen

Die Sekundarstufe I beschäftigte sich in ihrer Debatte mit der Frage „Soll die Polizei in Sachsen-Anhalt flächendeckend mit Tasern ausgestattet werden?“ – Die diskutierten Fürs und Widers waren – wie so oft bei Themen dieser Art – durchaus alle nachvollziehbar: Während die Befürworterinnen darin ein weiteres Instrument für den sicheren Polizeieinsatz sehen – sowohl für die Beamten selbst als auch für Menschen, die sich und andere in Gefahr begäben –, sprachen die Ablehnerinnen von einkalkulierbarem Missbrauch der Geräte und schweren gesundheitlichen Folgen nach deren Einsatz, mitunter werde sogar von einem Folterinstrument gesprochen.

Auf den ersten Platz und damit zum Landessieg debattierte sich Miriam Gräfe (Gymnasium Carolinum Bernburg) vor Helena Marit Lenze (Internationales Stiftungsgymnasium Magdeburg), Nelly Wilhelm (Domgymnasium Naumburg) und Laura Koppenhöhle (Gymnasium Philantropinum Dessau-Roßlau).

Die Sekundarstufe II beschäftigte sich in ihrer Debatte mit der Frage „Soll die Landesregierung ihre Kommunikation über soziale Netzwerk wie „X“ oder „TikTok“ einstellen? – Die Befürwortertseite argumentierte, dass die Landesregierung nicht mit unseriösen Plattformen wie diesen in Verbindung stehen sollte. Der Algorithmus steuere die Inhalte zu sehr, sodass die Postings der Landesregierung gar nicht ausreichend angezeigt würden. Die Abschaltgegner meinten unter anderem, dass junge Menschen diese sozialen Medien massiv nutzten, es sei also sinnvoll – schon hinsichtlich der politischen Bildung –, dass die Landesregierung dort aktiv sei. Man könnte einen direkteren Draht zur Landespolitik haben. Die Aktivitäten sollten sogar noch ausgebaut werden.

Die Jury entschied sich anschließend für folgende Reihenfolge: Platz eins und damit der Landessieg ging an Adanica Kühne (Burger Roland-Gymnasium) vor Josephine Fiala (Europaschule Gymnasium Stephaneum Aschersleben), Gregor Litwinenko (Elisabeth-Gymnasium Halle/Saale) und Jette Pohl (Georg-Cantor-Gymnasium Halle/Saale).