Landtagspräsident Dr. Gunnar Schellenberger hat am Donnerstag, 7. November 2024, den Chargé d‘Affaires der US-Botschaft (auch: Geschäftsträger ad interim), Alan Meltzer, zu dessen Antrittsbesuch im Landtag von Sachsen-Anhalt empfangen.
Themen der Gesprächsrunde
Die Politiker tauschten sich über die tagesaktuellen Ereignisse rings um die US-Präsidentschaftswahl und den bevorstehenden Bundestagswahlkampf sowie über die gemeinsame Sorge hinsichtlich Stabilität, wirtschaftlicher Entwicklung und Zusammenarbeit. Präsident Schellenberger warb für fortgesetzte intensive Zusammenarbeit: „Uns eint die Aufgabe, starke Demokratien zu erhalten und unsere transatlantische Partnerschaft in jeder Generation neu zu festigen und fortzuschreiben. Dies geschieht vor allem durch Bildung, zivilgesellschaftlichen Austausch und den Dialog aller Ebenen der Regierungen und Volksvertretungen unserer Länder.“ Kluge, weltläufige und gebildete Menschen auf beiden Seiten des Atlantiks seien die besten Garanten für das Wohlergehen unserer Gemeinwesen in Europa und in den USA.
US-Diplomat Alan Meltzer lobte den Industriestandort Sachsen-Anhalt, der für amerikanische Unternehmen in vielerlei Hinsicht attraktiv sei. Durch die geografische Lange im Herzen Europas, herausragend qualifizierte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, gute Universitäten und eine investitionsfördernde Landesregierung bestünden hier gute Voraussetzungen für Unternehmensansiedlungen. Sachsen-Anhalt sei indes oft zu wenig bekannt, müsse international stärker auf seine großen Qualitäten aufmerksam machen.
Die Vertreter der US-Botschaft und der Landtagspräsident tauschten sich auch über die Gedenkstättenarbeit in beiden Ländern aus. Generalkonsul Crosby berichtete dem Landtagspräsidenten als Schirmherrn der hiesigen Kriegsgräberfürsorge über das laufende Projekt der Stadt Weißenfels zur Erforschung der Biographien der bei der Befreiung von Weißenfels 1945 gefallenen amerikanischen Militärangehörigen. Meltzer und Schellenberger ziehen in Erwägung, solche Projekte auch in anderen Teilen Sachsen-Anhalts zu initiieren.
Hintergrund: Der Diplomat Alan Meltzer
Alan Meltzer, Berufsdiplomat im höheren auswärtigen Dienst im Rang eines Gesandten-Botschaftsrats, hat im Juli 2024 die Position des Gesandten an der US-Botschaft in Berlin übernommen. Zuletzt war er dort kommissarischer Leiter der Abteilung Mittel- und Osteuropa, nachdem er in den zwei Jahren davor das Büro für mitteleuropäische Angelegenheiten geleitet hatte. Seine berufliche Laufbahn führte ihn nach Eurasien und Lateinamerika. Er war Botschaftsrat für politische und wirtschaftliche Angelegenheiten an der US-Botschaft in Tiflis (Georgien) und arbeitete auch in Mexiko-Stadt, Moskau, Montevideo und Guatemala-Stadt.
Bevor er in den auswärtigen Dienst eintrat, war Meltzer Rechtsanwalt und beratender Jurist in der Rechtsabteilung des US-Außenministeriums und in New York als Anwalt für Wirtschafts- und internationales Handelsrecht tätig.
Der gebürtige New Yorker, promoviert an der School of Law der University of Virginia, spricht Spanisch, Russisch und Deutsch. Er ist verheiratet mit Anna Meltzer, Expertin für globale öffentliche Gesundheit, und hat eine erwachsene Tochter.