Anlässlich des Internationalen Tags zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen, am 25. November, haben der Landesfrauenrat und der Landtag von Sachsen-Anhalt auch in diesem Jahr zu einer gemeinsamen Gedenkstunde eingeladen. Dabei setzten sie ein deutliches Zeichen gegen Gewalt an Frauen und drückten ihre Solidarität mit den Opfern aus. So wurden im Anschluss an die Gedenkstunde vor dem Landtagsgebäude 133 Kerzen zum Gedenken an die Opfer entzündet.
In Zeiten brutaler Kriegshandlungen gegen Menschen, gegen Zivilbevölkerungen bekomme der Gedenktag eine zusätzliche Bedeutung, erklärte Landtagspräsident Dr. Gunnar Schellenberger, der die Schirmherrschaft über die Veranstaltung übernommen hat. „Der äußerst brutale, ja bestialische Umgang mit Menschen, darunter auch Frauen und Kindern, ist schockierend.“
Präsident dankt dem Landesfrauenrat
Mit Blick auf häusliche Gewalt im direkten Umfeld sagte Schellenberger weiter: „Gewalt geht uns alle an. Wichtig ist, dass das Schweigen gebrochen wird und die Betroffenen nicht mit ihren Problemen allein gelassen werden.“ Der Landtagspräsident dankte dem Landesfrauenrat für sein großes Engagement, aber auch jedem/jeder Einzelnen, der sich für die Bedürfnisse von Frauen und Kindern einsetze. Abschließend wünschte er sich, „dass ein Mahnen gegen Gewalt an Menschen eines Tages nicht mehr nötig sein werde.
Laut Zahlen des Statistischen Bundesamts wird jede dritte Frau in Deutschland mindestens einmal in ihrem Leben Opfer körperlicher oder sexueller Gewalt. Bei 25 Prozent der Opfer ist der Täter der aktuelle Partner oder ein früherer Partner. Auf das Jahr gerechnet wird in Deutschland fast täglich eine Frau von ihrem Partner oder Ex-Partner ermordet. Statistisch gesehen wird alle 45 Minuten eine Frau Opfer von gefährlicher Körperverletzung durch Partnerschaftsgewalt. Opfer von häuslicher Gewalt seien zu über 80 Prozent Frauen – und zwar Frauen aller sozialen Schichten.
Wenn Sie oder eine Frau aus Ihrem Umfeld Opfer von Gewalt werden, können Sie 24/7 diese Nummer wählen und erhalten Hilfe.
Hilfetelefon 24/7: 116 016
Wenn Sie Hilfe brauchen finden Sie diese zum Beispiel beim Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen“, das ist ein bundesweites Beratungsangebot für Frauen, die Gewalt erlebt haben oder noch erleben. Unter der Nummer 08000 116 016 und via Online-Beratung wird Betroffenen aller Nationalitäten geholfen – und zwar täglich 24 Stunden lang. Außerdem können sich dort auch Angehörige, Freunde und Fachkräfte anonym und kostenlos beraten lassen. Das Hilfetelefon wird vom Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben organisiert.
Warum gibt's diesenTag?
Der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen wird jährlich genutzt, um mit zahlreichen Aktionen, Gedenkstunden oder Fachveranstaltungen auf das nach wie vor aktuelle Problem der Gewalt an Frauen und deren Kinder aufmerksam zu machen und die Notwendigkeit zu betonen, gemeinsam gegen jegliche Form von Gewalt an Frauen einzutreten. Er unterstreicht die Bedeutung von Solidarität und Aufklärung, um die Gesellschaft für dieses wichtige Thema zu sensibilisieren.