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Plenarsitzung

Holocaustgedenktag 2021 in Isenschnibbe

„Im Jahre 1996 hat der damalige Bundespräsident Roman Herzog den 27. Januar zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus erklärt, um die – wie er selbst sagte – „Zukunft der Erinnerung“ zu sichern“, erklärte Landtagspräsidentin Gabriele Brakebusch im Rahmen einer Kranzniederlegung in der Gedenkstätte Feldscheune Isenschnibbe (Gardelegen) am Holocaustgedenktag 2021. Es sei darum gegangen, die Erinnerung an die grausamen Verbrechen, die während der schlimmsten Periode der deutschen Geschichte begangen worden seien, wachzuhalten. „Nur wenn wir uns diese Vergangenheit vergegenwärtigen, haben wir die Chance, eine bessere Zukunft zu gestalten.“

An der Seite der Landtagspräsidentin war Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff. Coronabedingt war der Holocaustgedenktag in Sachsen-Anhalt in diesem Jahr nur in aller Stille begangen worden.

Brakebusch machte darauf aufmerksam, dass wir für eine „Zukunft der Erinnerung“ Orte der Erinnerung bräuchten – „konkrete Orte in unserer nächsten Umgebung, die uns und späteren Generationen die schrecklichen Ereignisse greifbar und begreifbar machen.“ Mahnmale in Langenstein-Zwieberge, Halle, Bernburg, Magdeburg-Rothensee, Prettin und in Gardelegen zeugetn davon, dass die Geschichte politischer Gewaltverbrechen auch die Geschichte unseres eigenen Landes sei. „Sie mahnen uns Lebende, die Opfer und ihr unsägliches Leid nicht zu vergessen“, betonte die Landtagspräsidentin und schloss mit dem traditionellen Totengedenken.

Bereits zur Mittagsstunde hatte Gabriele Brakebusch als ranghöchste Politikerin des Landes gemeinsam mit Magdeburgs Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper Kränze am Gedenkort „MAGDA“ in Magdeburg-Rothensee (Ort eines früheren KZ-Außenlagers) niedergelegt.


Hintergrund: Holocaustgedenktag

Der 27. Januar des Jahres 1945 ist als Tag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau in die Geschichtsbücher eingegangen. Hier, wo über eine Million Menschen aufgrund ihrer Religion, ihrer Nationalität, ihrer politischen Überzeugung und anderer nichtiger Gründe durch eine fabrikmäßige Tötungsmaschinerie ihr unschuldiges Leben verloren hatten, fand die Rote Armee nur noch wenige Überlebende vor. Die Welt stand vor einem Ausmaß des Schreckens, der erst durch die Buchhaltung des Todes wenn auch nicht zu fassen, so doch zu belegen war.

Auch der Landtag Sachsen-Anhalts ist sich seiner politischen und historischen Verantwortung bewusst. Der 27. Januar ist nicht nur ein Tag der Erinnerung, er ist vielmehr ein Tag, an dem in die Zukunft geblickt und aus der Vergangenheit Auftrag und Verpflichtung für Gesellschaft und Politik immer wieder neu definiert wird.

Erinnert wird an Juden, Christen, Sinti und Roma, Menschen mit Behinderung, Homosexuelle, politisch Andersdenkende sowie Männer und Frauen des Widerstandes, Wissenschaftler, Künstler, Journalisten, Kriegsgefangene und Deserteure, Greise und Kinder an der Front, Zwangsarbeiter und an die Millionen Menschen, die unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in den besetzten Ländern und in den Konzentrations- und Vernichtungslagern entrechtet, verfolgt, gequält und ermordet wurden.

Überblick über die Gedenkorte und Gäste am Holocaustgedenktag in Sachsen-Anhalt.