Sven Schulze (Minister für Wirtschaft, Tourismus, Landwirtschaft und Forsten):
Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren Abgeordnete! Ich freue mich darüber, dass wir über die Landesdarre in Annaburg diskutieren. Diese Einrichtung ist wahrscheinlich nicht jedem bekannt. Sie ist aber eine der wichtigsten Einrichtungen, die wir im Forstbereich in Sachsen-Anhalt haben. Ich habe vor einigen Monaten gemeinsam mit dem dort direkt gewählten Abg. Siegfried Borgwardt sowie mit Kolleginnen und Kollegen meines Ministeriums die Darre besucht. Ich möchte noch einen Punkt ergänzen. Vieles wurde schon zur Darre gesagt; es sind gerade viele richtige Punkte dabei gewesen.
Die Darre hat noch einen anderen Zweck: Viele Besuchergruppen und Schulklassen nutzen sie als Bildungsstätte.
Wer nicht weiß, was die Darre macht, sollte sich das anschauen. Es ist eine wesentliche Aufgabe der Darre, dafür zu sorgen, dass das nötige Saatgut für unsere Wälder in Sachsen-Anhalt zur Verfügung steht. Das ist einzigartig; das wurde schon gesagt.
Die Funktionsweise ist nicht ganz einfach. Das Land Sachsen-Anhalt hat in den letzten Jahren viel Geld in die Darre gesteckt. Das ist richtig. Es ist meine Aufgabe, gemeinsam mit Ihnen als Haushaltsgesetzgeber dafür zu sorgen, dass dies weiterhin der Fall ist. Für die Wärmeerzeugung bspw. sind Investitionen in Höhe von ca. 750 000 € erforderlich. Es muss unsere Aufgabe sein, dieses Geld, wenn es gebraucht wird, zur Verfügung zu stellen.
Ich möchte den Mitarbeiterinnen dort Danke sagen. Es sind Frauen, die dort tätig sind, und sie haben eine enorm hohe Qualifikation. Das ist ein Beruf, den man nicht eins zu eins ersetzen kann. Es wird in den nächsten Jahren unsere Aufgabe sein, für sie Ersatz zu bekommen, wenn sie in den verdienten Ruhestand gehen. Aber das wurde bereits gesagt auch die Zapfenpflücker, die in die Bäume klettern, haben mich besonders beeindruckt. Als ich dort war, waren es noch vier. Ich hoffe, weil Sie sagten, es seien nur zwei anwesend gewesen, dass die anderen beiden noch dort sind Spaß beiseite.
Die Zahl zeigt, wie wenig es sind. Es ist eine nicht einfache Aufgabe, geeignetes Personal zu bekommen. Das wird in den nächsten Jahren unser wesentliches Thema sein.
Die Samenplantagen umfassen ca. 87 ha. Es wäre gut, wenn auch die GRÜNEN zuhören, Frau Sziborra-Seidlitz; denn es ist ihr Thema.
(Susan Sziborra-Seidlitz, GRÜNE: Samenbanken?)
Nicht die Samenbank, aber die Samenplantagen.
(Lachen bei der LINKEN und bei den GRÜNEN)
Wenn Sie sich darüber lustig machen Das ist ein spannendes Thema auch für den Harz. Quedlinburg ist doch Ihr Wahlkreis.
Die Aufgabe des Landes wird es sein, dies weiter zu unterstützen. Einen weiteren Punkt habe ich aufgenommen: Wenn wir das Saatgut haben, dann brauchen wir bspw. auch entsprechende Baumschulen darüber haben wir bereits diskutiert; ich war mit dem Kollegen Thomas im Quedlinburger Raum unterwegs , die dieses Saatgut nutzen.
Warum? Weil wir die Erfahrung gemacht haben das ist mein letzter Satz dazu , dass das Saatgut, das wir aus Sachsen-Anhalt bekommen, am effektivsten ist. Es ist um 30 % besser als die Setzlinge aus dem europäischen Ausland. Das haben wir schon einmal gemacht. Das funktioniert am Ende nicht. Deshalb ist jeder Euro, den wir in die Darre in Annaburg stecken, gut investiertes Geld. Vielen Dank.
(Zustimmung bei der CDU, bei der AfD und bei der FDP - Tobias Rausch, AfD: Jawohl! Das war ein sehr guter Redebeitrag!)