Konstantin Pott (FDP):
Sehr geehrter Herr Präsident! Meine sehr geehrten Kolleginnen und Kollegen! Die Gabe von Pubertätsblockern sowie die damit zusammenhängende Geschlechtsdysphorie sind ein stark emotionalisiertes Thema. Es existieren in diesem Zusammenhang natürlich mehrere Unklarheiten oder teilweise Falschmeldungen. Diesen wollen wir mit unserer heutigen Beschlussempfehlung entgegenwirken, in der wir auch einmal aufgeschrieben haben, wie das Ganze in Deutschland gehandhabt wird und wie es nicht gehandhabt wird. Deswegen möchte ich den Koalitionsfraktionen dafür danken, dass wir gemeinsam eine in meinen Augen sehr differenzierte Beschlussempfehlung erarbeitet haben.
Heutzutage gibt es Möglichkeiten, um der Geschlechtsdysphorie grundsätzlich gerecht zu werden und den betroffenen Menschen zu helfen. Eine spezielle Behandlung dieser Patientinnen und Patienten ist daher auch unabdingbar. Aber anders, als es häufig behauptet wird, ist es keinesfalls einfach, an diese Medikamente zu gelangen. Das ist ein Punkt in einem recht langen Prozess. Gerade bei Minderjährigen ist die Verschreibung deutlich seltener und passiert nicht einfach so. Generell ist immer eine Therapie vorgeschaltet, da es sich um einen großen Eingriff in den Körper der betroffenen Personen handelt. Deswegen ist es richtig, dass das nicht einfach so geht, gerade bei Minderjährigen.
Der konkrete Umgang ist dann immer auch eine Entscheidung der behandelnden Ärztinnen und Ärzte. Diesen sollten wir vertrauen und davon ausgehen, dass sie im Einzelfall die richtigen Entscheidungen treffen. Sie sind nämlich diejenigen, die die Patienten am besten kennen und die am besten einschätzen können, was am Ende das Beste für sie ist. Dabei sollten und dürfen wir nicht eingreifen. Dazu stehen wir als Freie Demokraten an der Stelle eindeutig.
(Zustimmung bei der FDP und von Katrin Gensecke, SPD)
Kommen wir kurz zum Fazit. Politik sollte grundsätzlich nicht in medizinische Behandlungen und Therapien eingreifen. In unserem heutigen Vorschlag zeigen wir auf, wie wir politisch mit dem Thema umgehen wollen, wie damit umgegangen werden sollte und dass das am Ende eine Entscheidung der Ärzte ist. Daran wollen wir festhalten. - Ich bedanke mich für die Aufmerksamkeit.