Guido Kosmehl (FDP):
Sehr geehrter Herr Präsident! Werte Kolleginnen und Kollegen! Ich will ganz an den Anfang stellen, dass es richtig ist, dass wir immer wieder hinterfragen, welche Möglichkeiten wir anbieten können oder welche Möglichkeiten es geben kann, um eine Gesundheitsversorgung für die Menschen in unserem Land sicherzustellen. Das ist Aufgabe der Politik.
Ich glaube, dass der Ansatz, mobile Konzepte in die medizinische Versorgung einzubringen, durchaus ein vertieftes Nachdenken verdient hat. Man muss allerdings auch schauen, wie wir das für Sachsen-Anhalt organisieren können. Frau Anger hat das Beispiel des Medibusses in Hessen genannt, der übrigens zwei Landkreise betreut - Werra-Meißner und Hersfeld-Rotenburg, relativ kleine Landkreise.
Für Sachsen-Anhalt wäre ein Medibus wahrscheinlich zu wenig. Wir vergleichen uns häufiger mit Rheinland-Pfalz. Rheinland-Pfalz plant, glaube ich, oder verabschiedet im nächsten Jahr, zwei mobile Kassenärztliche Vereinigungspraxen oder KV-Praxen auf den Weg zu bringen. Vielleicht sollte man auch einmal dahin schauen, wie sie das organisatorisch hinbekommen. Meiner Meinung nach ist es wichtig, dass wir solche Konzepte mitdenken und nicht nur warten, ob und ggf. wie schnell wir die Lücke in der Unterversorgung schließen können.
Ich war ein bisschen wegen der 14 Jahre entsetzt, die Sie erwähnten. Also, man kann auch Medizin schnell studieren.
(Zurufe von Nicole Anger, DIE LINKE, und von der AfD)
- 14 Jahre sind schon viel. Da muss man schon einmal ein bisschen Gas geben. Das sage ich einmal als Jurist.
Als Freie Demokraten stehen wir, wie gesagt, solchen Möglichkeiten und Diskussionen immer sehr offen und sehr aufgeschlossen gegenüber, auch in Bezug auf den Einsatz von Telemedizin; denn für uns steht die Gesundheitsversorgung der Patienten im Mittelpunkt. Alles das, was in dem Bereich gemacht und verbessert werden kann, sollten wir unterstützen. Darüber sollten wir ernsthaft vor allem mit denen diskutieren, die für die Sicherstellung verantwortlich sind. Ich glaube, wenn wir dabei als Partner mit unterstützen können, ist das sicherlich richtig und gut.
Vor diesem Hintergrund wird sich mein Kollege Konstantin Pott, den ich heute vertreten darf, auf die spannenden Diskussionen im Sozialausschuss freuen. - Vielen Dank.
(Zustimmung bei der FDP)