Andreas Silbersack (FDP):
Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Tatsächlich ist nicht so richtig erkennbar, was das Ziel dieses Antrags sein soll. Tatsächlich ist es so, wenn man es sich anschaut, dann geht es in dem Tourismuskonzept darum, zusätzliche Gruppen zu erschließen, um den Erfolg der Tourismusstrategie, die wir seit Jahren fahren, weiter in die Zukunft zu führen.
Wir haben die Zahlen gehört: 9 Millionen Übernachtungen. Wir streben 11 Millionen an. Ich kann nicht erkennen, was daran nachteilig ist bzw. warum es nicht erfolgreich ist. Sie schwadronieren, es sei nicht erfolgreich, weil die Richtung nicht stimme, weil man zu liberal sei oder anderes. - Das passt irgendwie nicht; das passt intellektuell nicht, das passt kausal nicht zusammen.
Dann heben Sie auf das Klimafreundliche ab. Wenn Sie sich einmal mit Leuten unterhalten, die gastronomische Einheiten oder Hotellerie betreiben, dann sagen sie Ihnen: Die Menschen wollen Inlandstourismus; sie wollen in der Natur wandern, Fahrrad fahren; sie wollen die Natur genießen. Wir haben den Harz, wir haben andere Gebiete. Die Menschen wollen natürlich die Burgen, wie die Rudelsburg oder die Burg Falkenstein, besteigen und dann fühlen sie sich wohl.
Das machen wir. Das ist Inhalt des Ganzen. Darum sagen sie, sie wollen nachhaltig ihren Urlaub verbringen. Das ist völlig logisch, das ist interessengerecht und führt dazu, dass die Anzahl nach oben geht.
Dann heben Sie auf vermeidbare Anglizismen ab. Glauben Sie denn wirklich, wir würden die Hotellerie im Land ansatzweise halten, wenn wir nicht unsere Gäste auch in ganz Europa und darüber hinaus suchen würden?
(Zustimmung bei der Linken, bei der SPD und bei den GRÜNEN)
Wir ringen darum, Gäste von außerhalb in dieses Land zu bekommen. Dafür muss man natürlich auch mit der englischen Sprache aufwarten. Das ist doch völlig logisch.
Das, was Sie als Letztes anführen: keine familienfreundlichen Angebote. - Sie fahren offensichtlich mit Ihrer Klapperkiste nach Memleben und gehen aber offensichtlich dort nicht hinein. Waren Sie schon einmal in Memleben in der Kaiserpfalz? Waren Sie schon einmal in der Burg Falkenstein? Waren Sie schon einmal in der Moritzburg? Haben Sie sich einmal angeschaut, wie die Realität aussieht? Dann würden Sie nämlich feststellen: Es ist familienfreundlich. Der Minister hat es bereits gesagt: Vergünstigte Angebote sind vorhanden. Sie sind völlig realitätsfern. Dieses Realitätsferne hat mich während Ihrer Rede ein Stück weit tatsächlich an Nietzsche erinnert, und zwar nicht, dass ich Sie intellektuell vergleichen möchte,
(Lachen bei der Linken und bei den GRÜNEN)
aber es hatte wahnhaft psychotische Züge. Denn es war so realitätsfern; es war tatsächlich völlig abgedreht.
(Zustimmung bei der CDU, bei der Linken, bei den GRÜNEN und von Kathrin Tarricone, FDP)
Es hat mit der Realität in diesem Land nichts zu tun. Mit dieser Tatsache sollten Sie sich und Ihre ganze Fraktion einfach einmal auseinandersetzen. Sie entgleiten in Sphären, die mit der Realität in diesem Land nichts zu tun hat. Ich gehe davon aus, dass die Menschen das verstehen.
Eines zum Abschluss: Sie erweisen all denjenigen, die sich tagtäglich in den Burgen, in den Schlössern, in den Landschaftsgärten um dieses Land und um den Tourismus bemühen, einen Bärendienst. Denn denen sagen Sie ganz einfach: Das, was sie bisher geleistet hätten, sei nichts. Jetzt komme ich, jetzt kommt Otto I.
(Lachen bei den GRÜNEN)
Das wird aber nicht passieren. Wir sagen denjenigen Danke, die sich bemühen, die sich verdient um dieses Land und um den Tourismus machen. Das wird den erfolgreichen Kurs im Tourismus fortsetzen, Herr Tillschneider. - Danke.