Tagesordnungspunkt 34
Sportnation Deutschland stärken - Leistungsträger im Sport ehren!
Antrag Fraktion AfD - Drs. 8/3410
Alternativantrag Fraktionen CDU, SPD und FDP - Drs. 8/3491
Einbringer ist Herr Korell. - Herr Korell, Sie haben das Wort.
Thomas Korell (AfD):
Sehr geehrter Herr Präsident! Werte Abgeordnete! Ein Leistungssportler investiert viel Zeit und Kraft in seinen Sport. Tägliches Training, extreme körperliche und psychische Belastungen, Verletzungsgefahr, Wohnortwechsel, Hintenanstellen der beruflichen Ausbildung und der familiären Situation, oft verbunden mit einer finanziellen Unsicherheit für die Zukunft.
Die finanzielle Sportförderung und Altersvorsorge wird nur für den Zeitraum als Kaderathlet gezahlt. Das reicht nicht aus, um sich ein finanzielles Standbein für die Zeit nach dem Leistungssport aufzubauen bzw. anzusparen.
Die Olympischen Spiele in Tokio 2020 ergaben die schlechtesten Bilanz seit der Wiedervereinigung. Mit Rang 9 im Medaillenspiegel lag Deutschland im Vergleich zu den Spielen der letzten Jahre deutlich zurück. Nach Auffassung von Triathlon-Präsident Martin Engelhardt ist die fehlende Anerkennung des Leistungssports ein Grund für das mäßige Abschneiden in Tokio. Zitat:
„Insgesamt hat die Bedeutung des Leistungssports in unserer Gesellschaft dramatisch abgenommen. Der Leistungsgedanke ist, wenn man wissenschaftliche Befragungen im Ländervergleich anschaut, in Deutschland im Keller.“
Außerdem herrsche in Deutschland keine Begeisterung für den Leistungssport. Ein Olympiasieg, Höhepunkt einer Sportkarriere, wird mit 20 000 € für Gold, 15 000 € für Silber und 10 000 € für Bronze belohnt und wird von der Deutschen Sporthilfe ein Jahr nach dem Olympiasieg in Raten ausgezahlt.
Im Verhältnis zu anderen Nationen ist das sehr viel weniger und führt zunehmend zur Unzufriedenheit der Leistungssportler. Schon 2016 sagte der frühere Schwimmer Markus Deibler - Zitat :
„In einem Land, in dem ein Olympiasieger 20 000 € Siegprämie bekommt und ein Dschungelkönig 150 000 €, sollte sich niemand über fehlende Medaillen wundern.“
(Beifall bei der AfD)
Für mich zeigt das nur eines, nämlich dass Insekten und Tierhodenessen mittlerweile in unserem Land mehr Wert hat als sportliche Erfolge. In Polen bspw. erhalten Gold-Sportler zu den 50 000 € eine lebenslange Rente steuerfrei. Diese wird in Höhe von 60 % des Durchschnittseinkommens in Polen gezahlt.
Diese insgesamt negative Entwicklung in Deutschland veranlasst sicherlich einige hoffnungsvolle Nachwuchstalente dazu, keinen Spitzensport mehr zu betreiben. Will man in Zukunft wieder auf den vorderen Medaillenrängen vertreten sein, muss sich das ändern.
Geht es um mehr Geld für Olympiasieger, wird vielfach davor gewarnt, dass man damit Fehlanreize setzt. Die Aussicht auf eine lebenslange Versorgung setzt nach unserer Meinung keine Fehlanreize, sondern ist eher für viele Leistungssportler ein Anreiz, weiterzumachen und die sportliche Karriere nicht vorzeitig zu beenden. Aber das wäre ein anderes Thema zu einem anderen Zeitpunkt.
Mit unserem heutigen Antrag verfolgen wir die Absicht, unseren Sportlern eine Ehrenrente zukommen zu lassen, die zum einen finanziell hilft, die zum anderen deutlich macht, dass die sportlichen Leistungen der Sportler Anerkennung erfahren. Anerkennung und Achtung sportlicher Leistungen haben erfolgreiche Sportler, deren Erfolg auch das Ansehen von Sachsen-Anhalt steigert, verdient. Dafür sollten wir uns zumindest mit einem Ehrensold bedanken. Ich bitte euch alle, unserem Antrag zuzustimmen. - Vielen Dank.