Cookies helfen uns bei der Weiterentwicklung und Bereitstellung der Webseite. Durch die Bestätigung erklären Sie sich damit einverstanden, dass Cookies gesetzt werden.

Plenarsitzung

Transkript

Jörg Bernstein (FDP):

Herr Präsident, vielen Dank. - Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Bereits im Augustplenum haben wir uns auf Antrag der AfD-Fraktion an dieser Stelle mit dem Problem der Altersstruktur in unseren Lehrerkollegien beschäftigt. Es ging damals   ich sage es einmal in Anführungszeichen   um die Bleibeprämie für ältere Lehrkräfte. Ich persönlich habe damals betont, dass wir als FDP-Fraktion insgesamt monetäre Anreize nicht als den richtigen Weg erachten, da die betreffenden Lehrkräfte sich trotz deutlicher finanzieller Einbußen bei vorzeitigem Eintritt in den Ruhestand ganz bewusst für diesen Weg entscheiden. 

Wir als Koalitionsfraktion haben uns jetzt noch einmal   der Hinweis des Kollegen Lippmann an dieser Stelle ist sicherlich berechtigt   aufgemacht und den Beschluss aus dem letzten Jahr ein wenig untersetzt, um unsere Bildungsministerin   die gerade nicht anwesend ist   

(Kathrin Tarricone, FDP: Doch hier! - Zuruf: Hier! - Ministerin Eva Feußner: Ich habe mich nur woanders hingesetzt!)

- sorry, dort sitzt sie   ein wenig zu unterstützen und unsere Ideen noch einmal zu formulieren. 

(Zustimmung)

Die einzelnen Punkte wurden schon ausgiebig dargestellt. 

Zu dem Punkt der stufenweisen Abminderung der Pflichtstundenzahl, den die Kollegin Dr. Pähle gerade ansprach. Diesen möchte ich in den Gesamtzusammenhang einordnen. Natürlich gibt es Unterschiede. Ich habe es selbst bei mir zu Hause erlebt. Meine Frau hat sich immer herzlichst bedankt, wenn ich eine Klassenarbeit kontrolliert und meine Rechnungswesenaufgaben relativ zügig abarbeiten konnte, während sie als Sprachlehrerin an einem Aufsatz saß, der einen wesentlich größeren Umfang in der Vorbereitung hatte.

Um auf den Punkt von dem Kollegen Lippmann zurückzukommen: Die Frage der Anrechnungsstunden und der Altersermäßigung ist sicherlich ein berechtigter Punkt, aber ich halte es trotzdem für gerechtfertigt, auch als finanzpolitischer Sprecher meiner Fraktion

(Zuruf von Guido Kosmehl, FDP)

bei diesem Punkt der Finanzierung einer Vollzeitarbeitsstelle darüber nachzudenken, wie man den Erfahrungsschatz   das ist auch eine Form von Wertschätzung   der älteren Kollegen z. B. im Mentoringprogramm nutzen kann. Es muss nicht unbedingt so sein, dass jüngere Kollegen Anrechnungsstunden für den Fall, dass sie Praktikanten betreuen usw., erhalten. Das können auch die erfahrenen Kolleginnen und Kollegen machen. Für solche Betreuungstätigkeit ist aus meiner Sicht die entsprechende Vorbereitungszeit deutlich geringer als bei Unterrichtseinsatz. 

Auch den Punkt des Mitarbeitergesprächs erachte ich, insbesondere aus eigener Erfahrung   nicht dass man mich schon einmal aus dem Ruhestand zurückholen wollte, aber aus persönlichem Erleben   für besonders wichtig. Wir hatten einen Kollegen   er war im Ruhestand  , der sollte einmal für eine Übergangszeit in einer Fachklasse vertreten. Das, was er berichtet hat, wie man mit ihm umgegangen ist, um ihn wieder in die Schule zurückzubekommen, hätte bei mir alle Haare zu Berge stehen lassen, wenn ich noch welche auf dem Kopf hätte. 

Wichtig sind mir auch die speziellen Angebote zur Gesundheitsförderung, die wir ganz gezielt auf die älteren Lehrkräfte zuschneiden möchten. 

Abschließend eines: Uns ist bewusst, dass solche Maßnahmen nur ein kleiner Baustein sein können. Aber wir alle wissen: Auch aus vielen kleinen Steinen können große Bauwerke entstehen. Alles lässt sich ändern. 

(Beifall bei der FDP)

Da es in diesem Jahr meine letzte Rede ist, bedanke ich mich recht herzlich für Ihre Aufmerksamkeit und wünsche Ihnen allen ein gesegnetes Weihnachtsfest. Kommen Sie gut in das neue Jahr. - Vielen Dank.