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Plenarsitzung

Transkript

Konstantin Pott (FDP):

Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Kolleginnen und Kollegen! Wir sprechen in dieser Legislaturperiode nicht zum ersten Mal über die zahnärztliche und kieferorthopädische Versorgung im Land und das hat auch Gründe. Wir konnten uns gestern bei der Demonstration der Kassenzahnärztlichen Vereinigung sehr davon überzeugen.

Die Prognosen geben durchaus auch Grund zur Sorge. Innerhalb der Landtagssitzung am 26. Januar 2023 ist einer Beschlussempfehlung zugestimmt worden, welche neben der Zusammenarbeit des Landes mit der Kassenzahnärztlichen Vereinigung unter anderem auch einen Prüfauftrag bezüglich einer Landeszahnarztquote beinhaltet. Ich glaube, es ist sehr vernünftig, zunächst das Ergebnis des Prüfauftrags abzuwarten, um zu schauen, was sich daraus ergibt,

(Hendrik Lange, DIE LINKE: Ich dachte, das wäre eine Beschlussempfehlung oder eine Beschlussrealisierung!)

bevor wir jetzt voreilig noch einmal einen neuen Prüfauftrag auf den Weg bringen.

Ich möchte aber durchaus auf die Zahlen der Kassenzahnärztlichen Vereinigung, auf den Versorgungsatlas 2030, kurz zu sprechen kommen; denn sie lassen klare Prognosen vermuten. Sollte sich die Landschaft der Zahnärztinnen und Zahnärzte weiterentwickeln wie bisher, wird sich die ohnehin schon in Teilen schwierige Versorgungslage weiter verschlechtern. Grund dafür sind der demografische Wandel, aber auch der Fakt, dass viele Absolventinnen und Absolventen leider das Land verlassen. Der Altersdurchschnitt der praktizierenden Zahnmediziner lag im Jahr 2020 bereits bei 54 Jahren. In den nächsten Jahren wird ca. die Hälfte der praktizierenden Zahnärzte in den Ruhestand gehen. Dem gegenüber steht leider immer nur eine Handvoll Absolventen, die auch in Sachsen-Anhalt bleiben möchte.

Was können wir also nun tun? - Dazu muss ich ganz ehrlich sagen, ich habe durchaus Sympathien für einige Punkte, die Sie im Antrag aufgreifen, liebe Kolleginnen und Kollegen der Linksfraktion, bspw. die Kooperation mit der ungarischen Universität, wo bereits von der Kassenzahnärztlichen Vereinigung auf eigene Initiative hin Studienplätze und Studienkapazitäten zur Verfügung gestellt worden sind. Dort zu schauen und zu prüfen   das hat die Kollegin Schneider auch schon angesprochen  , welche Möglichkeiten es gibt, auch von Landesebene ggf. Kapazitäten zu erhöhen - das halte ich für einen sehr vernünftigen Vorschlag.

Der Landeszahnarztquote stehen wir, wie bereits gesagt, grundsätzlich erst einmal positiv gegenüber. Wir wollen abwarten, was sich aus dem Prüfauftrag ergibt, um dann darüber inhaltlich weiter diskutieren zu können.

Ich habe in der vergangenen Woche hierzu selbst eine Kleine Anfrage gestellt, in der ich diese Punkte aufgegriffen habe. Ich bin sehr gespannt auf die Antwort der Landesregierung. Ich glaube, dann haben wir eine Grundlage, auf der wir weiter diskutieren können.

Langer Rede, kurzer Sinn: Wir stimmen der Überweisung des Antrages in die Ausschüsse zu. Wir denken, es ist weiterhin wichtig, über die Situation zu sprechen. Ich denke, dass wir über weitere Maßnahmen diskutieren werden. - Vielen Dank für die Aufmerksamkeit.

(Beifall bei der FDP)