Dorothea Frederking (GRÜNE):
Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Abgeordnete! Wir teilen das Anliegen des Antrages, dass es mehr aufzusuchende Beratungsangebote der Verbraucherzentrale in den ländlichen Räumen geben sollte, wissen wir doch alle, entweder von uns selbst oder von anderen, dass gerade ältere Menschen und Menschen mit Inklusionsbedarf oft Schwierigkeiten bei einer reinen Telefon- oder Onlineberatung haben. Wenn sie z. B. in Verträgen bestimmte Angaben nicht finden, dann fehlen der Verbraucherzentrale die Informationen, um zielgerichtet beraten zu können.
Viele Bürgerinnen und Bürger wünschen sich weiterhin eine Beratung im direkten Kontakt und in der Interaktion mit einem Menschen. Natürlich kann man fragen, wie dieses Bedürfnis in Einklang gebracht werden kann mit einer zunehmenden Digitalisierung in unserer Gesellschaft. Die Verbraucherzentrale selbst hat eine gute Antwort darauf. Sie wird ab 2024 mit ihrem Digimobil eine mobile Verbraucherinnenberatung anbieten, finanziert aus dem Corona-Sondervermögen für die Digitalisierung der Verbraucherberatung. Das umfasst 710 000 € bis einschließlich 2026; das Projekt läuft also über mehrere Jahre. Es geht um einen mit IT-Technik ausgestatteten Kleintransporter, der pro Tag ein bis zwei Gemeinden mit mehr als 10 000 Einwohnerinnen anfahren wird
(Zuruf von de AfD: Nur Frauen?)
und je nach Bedarf ca. einmal pro Monat pro Gemeinde vor Ort sein wird.
Im Mobil ist eine Servicekraft im Einsatz, die den Beratungssuchenden a) beim Zugang zu dem Videochat mit den Fachberaterinnen und b) bei Rückfragen hilft oder Unterstützung beim Zurechtfinden in den mitgebrachten Unterlagen gibt.
Es wird das komplette Beratungsspektrum angeboten werden, indem eben die unterschiedlichen Fachberaterinnen zu bestimmten Zeiten zur Verfügung stehen. Die Verbraucherzentrale hat sich für diese Umsetzungsform der mobilen Beratung entschieden, weil sie so mit einer Servicekraft vor Ort eine große Themenvielfalt anbieten kann und die Fachberaterinnen nicht reisen müssen. Das sichert eine gute Erreichbarkeit von Unterstützungsangeboten. Da die Verbraucherzentrale ab 2024 mit einem mobilen Beratungsangebot starten wird, halten wir den Antrag der Fraktion DIE LINKE eigentlich für überflüssig. Aber wir teilen das Ziel und werden uns deshalb der Stimme enthalten.
(Zustimmung bei den GRÜNEN)