Cookies helfen uns bei der Weiterentwicklung und Bereitstellung der Webseite. Durch die Bestätigung erklären Sie sich damit einverstanden, dass Cookies gesetzt werden.

Plenarsitzung

Transkript

Thomas Korell (AfD):

Sehr geehrter Herr Präsident! Werte Abgeordnete! Wir befassen uns heute mit dem Antrag der LINKEN in der Drs. 8/903 mit dem Titel „Unterstützung kommunaler Bäder - Schwimmunterricht absichern!“ Es hat sich ausgeplanscht. Ein Schwimmbad in der Nähe ist ein lieb gewordener Luxus der 90er-Jahre, der künftig keine Selbstverständlichkeit mehr sein kann. - Dieses Zitat aus einem „MZ“-Artikel vom 21. Februar 2022 bringt die vorherrschende links-grüne Meinung auf den Punkt; seien doch Schwimmbäder eine unglaubliche Ressourcenverschwendung. Klar, die Welt retten und zeitgleich Badespaß erleben, das passt nicht in den heutigen Zeitgeist der Demontage von allem, was der Gesellschaft einen Mehrwert, Spaß oder gar Erholung bringt.

Und dennoch: Wie schon im Jahr 2019, als DIE LINKE ein ähnliches Vorhaben auf die Tagesordnung gesetzt hat, stehen wir natürlich hinter diesem Antrag. Vielleicht werden die restlichen Parteien nicht wieder das Thema umschiffen und schlussendlich davon sprechen, dass   in Anführungsstrichen   zunächst die Ergebnisse einer laufenden Evaluation abgewartet werden sollen.

Was ist seitdem passiert? - Nichts. Ergebnisse blieben aus, Schwimmunterricht ist nicht nur wichtig, sondern lebensrettend und ein durch den Schullehrplan verpflichtendes Angebot. Die Zahlen sind alarmierend und nicht durch die Coronapandemie zu rechtfertigen.

Mittlerweile zählt Ertrinken zu den häufigsten Todesursachen bei Kindern. Weit mehr als die Hälfte werden als unsichere Schwimmer eingestuft bzw. können gar nicht schwimmen. Man bekommt den Bezug zum Wasser und zum Schwimmen durch den Rückbau ganzer Regionen einfach nicht mehr in die sogenannte Wiege gelegt.

Jeder, der hier in Sachsen-Anhalt in der Wendezeit oder davor aufgewachsen ist, kennt noch die Zeit, in der man gefühlt in jedem Dorf ein Schwimmbad oder einen Badeteich hatte. Nun ist es aber so, dass die Schwimmbäder immer stark von den kommunalen Finanzen abhängig waren. Die Kommunen sind aber nun einmal seit Jahren pleite. Bei der Steuerverschwendung, welche der Bund und auch das Land seit Jahrzehnten betreiben, ist das eine Schaden. Schwimmbäder wurden geschlossen, weil entweder das Geld fehlte oder weil politische Entscheidungen eine solche Fehlstellung brachten, dass die Kommunen die Bäder nicht mehr halten konnten.

Eine ganze Sommerjugendkultur ist nach und nach aus dem ländlichen Bild verschwunden. Die Kommunen verarmen zunehmend und den Kindern fehlt es dadurch an Möglichkeiten, mit dem Rad an eine nahegelegene Badestätte zu fahren. Kurze Wege für kurze Beine ist schon lange nichts weiter als eine Parole, um Wählerstimmen abzugreifen.

Der deutsche Staat ist so reich wie nie und zeitgleich ist der Mittelstand so arm wie nie.

(Beifall - Zurufe: Richtig! - Genau! - Sebastian Striegel, GRÜNE: Was hat das mit dem Antrag zu tun?)

- Bleib mal ruhig!

(Lachen - Sebastian Striegel, GRÜNE: Wir sind doch nicht per du!)

- Striegel, du bist so fertig, Alter.

(Lachen)

Dem gilt es entgegenzusteuern. Bieten wir unseren Kindern und Jugendlichen das, was auch uns geboten wurde. Hören wir auf, das Land des Rückschritts zu sein.

Deshalb unterstützen wir vollumfänglich den Antrag der Fraktion der LINKEN zur Stärkung der Infrastruktur unserer kommunalen Schwimmbäder.

(Zuruf - Unruhe)

Wir bitten darum, den Antrag an die Ausschüsse für Inneres und Sport sowie für Finanzen zu überweisen.

Sollte man am Ende nicht das nötige Geld im Landeshaushalt haben, können wir einigen Arbeitsbeschaffungsvereinen für Langzeitstudenten den Geldhahn abdrehen. Statt Geld zu verbrennen, stecken wir es doch    


Vizepräsident Wulf Gallert:

Woher auch immer das Geld kommen muss, ist leider außerhalb Ihrer Redezeit. - Danke.

(Zustimmung)


Thomas Korell (AfD):

Es wäre ein halber Satz gewesen.


Vizepräsident Wulf Gallert:

Sie sind schon 30 Sekunden über der Redezeit. Das kann ich nicht ahnen. Ihr Rücken ist zu breit. Ich kann Ihr Redemanuskript von hier hinten nicht sehen.

(Lachen - Dr. Hans-Thomas Tillschneider, AfD: Da spricht der Neid! Da spricht der blanke Neid!)


Thomas Korell (AfD):

Danke für das Kompliment.

(Zuruf: So ist es! - Beifall - Zurufe: Jawohl!)