Susan Sziborra-Seidlitz (GRÜNE):
Vielen Dank, Herr Präsident. - Sehr geehrte Damen, sehr geehrte Herren! Ich bin sehr dankbar für diese fundierte und fachliche Diskussion zu diesem wichtigen Thema, die wir hier miteinander geführt haben. Sie hat im Ergebnis genau das gezeigt, was unsere Fachanhörung, die wir im Dezember durchgeführt haben, auch gezeigt hat: Im Ziel sind sich alle sehr einig, aber es gibt unterschiedliche Wege dorthin. Genau deshalb - das habe ich eingangs schon erwähnt - haben wir die Frage des Weges bewusst sehr offengelassen, weil wir wollen, dass wir den Weg, um dorthin zu kommen, gemeinsam mit Expertinnen und Experten entwickeln. Ich bin sehr froh, dass das im Ausschuss passieren wird.
Da ich noch ein bisschen Zeit habe und wir zu Beginn des Tages noch nicht so sehr im Verzug sind, schildere ich ganz kurz eine Anekdote, die mir im Zusammenhang mit „Delfin 4“ berichtet wurde, damit Sie einmal eine Vorstellung davon erhalten, warum das ein so ungeeignetes Verfahren war. Bei der Abschaffung ging es schwerpunktmäßig um das Verfahren und nicht um die Frage, dass eine Sprachstandserhebung irgendwie grundsätzlich mit dem Programm „Bildung: elementar“ oder mit dem frühkindlichen Bildungsprogramm kollidiert. Vielmehr kollidierte das Verfahren damit.
Das Verfahren war ein Test, der hieß „Besuch im Zoo“. Dabei gab so schöne Aufgaben wie Also, es waren Figuren aufgebaut, und dann gab es eine Aufgabe wie: Nimm den Menschen und stell ihn auf die Giraffe. - Wenn das Kind dann hilflos schaute und fragte „Hä?“, dann gab es Punktabzug für das Verständnis der Aufgabe.
(Zuruf von Eva von Angern, Die Linke)
Aber dass das mitunter auch einfach nur „Häh? Warum?“ heißt, fand keinen Eingang in das Testergebnis. Deshalb war dieser Test so ungeeignet. Ich bin sehr froh, wenn wir gemeinsam ein besseres Verfahren finden.