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Plenarsitzung

Transkript

Tagesordnungspunkt 1

Befragung der Landesregierung nach § 45a GO.LT


Wir beginnen mit einer Frage der CDU-Fraktion. - Herr Borchert, bitte. 


Carsten Borchert (CDU):

Vielen Dank, Herr Präsident. - Ich habe eine Frage an das Bildungsministerium. Wie der Presse zu entnehmen war, hat Ihr Ministerium, Frau Feußner, als eines der ersten Landesbildungsministerien bundesweit die Nutzung von ChatGPT und FieteAI für Lehrkräfte kostenlos zur Verfügung gestellt. Uns interessiert, was Sie sich vom Einsatz dieser KI-Tools versprechen bzw. welchen Mehrwert Sie in diesem Angebot für unsere Schulen sehen.


Präsident Dr. Gunnar Schellenberger: 

Frau Feußner, bitte. 


Eva Feußner (Ministerin für Bildung): 

Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Wir haben vor Kurzem veröffentlicht, dass wir als erstes Bundesland die Anwendung von ChatGPT im Bereich der Schülerinnen und Lehrer freischalten. Ich möchte aus der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission der Kultusministerkonferenz zitieren: Das Bildungssystem in Deutschland steht aktuell vor der Aufgabe, das Potenzial generativer KI-Technologien sowie KI-Sprachmodelle zu nutzen, dabei ihre Grenzen klar zu erkennen und verantwortungsbewusst mit ihren Beschränkungen umzugehen. 

Dieser Einschätzung der Wissenschaftlichen Kommission der KMK sind wir als Land Sachsen-Anhalt sehr zeitnah und zügig gefolgt. Wir haben diese Empfehlung frühzeitig aufgenommen und auch entsprechende Maßnahmen ergriffen, sodass in Schulen KI-Sprachmodelle als Lerngegenstand und Werkzeug erprobt werden können.

Darüber, dass wir das vorhaben, habe ich schon einmal im Bildungsausschuss berichtet. Lehrkräften wurde also ab November 2023 ein KI-Werkzeug ermöglicht, um unkompliziert und gleichzeitig bedachtsam diese neuen Technologien auszuprobieren. Im Mittelpunkt steht das Erlernen eines kritischen wie kreativen Umgangs mit solchen Tools für Lehrkräfte und natürlich insbesondere auch für die Schülerinnen und Schüler.

Hierbei geht es im ersten Schritt erst einmal um eine Erprobung. Es wird geprüft, inwieweit der Einsatz von KI eine sinnvolle Ergänzung und Entlastung darstellt bzw. ob sich die Zielschärfe unterrichtlichen Handelns erhöhen lässt. 

Bei den beiden bisher zur Verfügung gestellten Instrumenten emuKI handelt es sich erstens um die Eigenentwicklung des Landes - API innerhalb des Bildungsservers - zur Verwendung von ChatGPT mit vorgefertigten Einsatzszenarien und zweitens um die erprobende Pilotierung einer fachspezifischen KI-Anwendung namens FieteAI auf der Basis von ChatGPT-4. Letztere Anwendung haben wir erst seit Februar 2024 freigeschaltet; darauf bezieht sich sicherlich die Frage von Herrn Borchert. 

Beides erfolgt unter klarer Beachtung datenschutzrechtlicher Bestimmungen. Diese KI-Tools werden in der Lehrerprofessionalisierung eingesetzt und sollen mittelfristig Lehr-, aber auch Lernprozesse unterstützen bzw. insbesondere auch methodisch unterstützen oder ergänzen. Die Bewertung und Verantwortung liegen weiterhin bei der jeweiligen Lehrkraft. Gleichzeitig stärkt dieser Prozess auch die Medienkompetenz aller Beteiligten im Umgang mit dieser neuen und richtungsweisenden Technologie.