Cookies helfen uns bei der Weiterentwicklung und Bereitstellung der Webseite. Durch die Bestätigung erklären Sie sich damit einverstanden, dass Cookies gesetzt werden.

Plenarsitzung

Transkript

Dr. Anja Schneider (CDU):

Sehr geehrte Präsidentin! Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen! Der Antrag der LINKEN verweist einmal mehr auf den Mangel von Fachkräften. Das betrifft aber gegenwärtig alle Branchen. Für die Zahnärzte und Kieferorthopäden gibt es aber noch eine Besonderheit. Das Studium dauert elf Semester, die Studienplätze sind rar, der NC ist sehr streng und die Investitionen für Berufsanfänger sind immens hoch. On top - es ist gerade schon berichtet geworden - rollt eine Ruhestandswelle auf uns zu, weil mehr als 60 % der derzeit aktiven Zahnärzte über 55 Jahre alt sind.

Es besteht also eine Versorgungslücke. Nach aktueller Umfrage kann teilweise nur noch jede zweite Praxis ggf. neue Patienten aufnehmen, insbesondere im ländlichen Raum. Ich habe gerade eine Besuchergruppe aus Dessau hier im Landtag gehabt; das haben Sie gesehen. Es war eine Zahnärztin dabei, die auch auf der Demo war. Sie hat ihren Sohn aus Bayern wieder zurückgeholt. Dem haben sie einmal gesagt: Gehe nicht in diese grauen Ostländer. Dort hast du irgendwann keine Patienten mehr. Und wir kriegen die Versorgung kaum noch sichergestellt.

Ich möchte an dieser Stelle der Kassenärztlichen Vereinigung einen Dank aussprechen, die in vielfältiger Weise bereits reagiert hat. Das Thema Studium in Pécs ist bereits angesprochen worden. Man muss aber auch sagen, dass eine Förderung dieser Studienplätze mit Landesmitteln geprüft werden muss. Diese wird auch in den entsprechenden Ausschüssen geprüft werden. Auch die Kommunen sind primär aktiv. Ich möchte einmal Gardelegen nennen. Das ist ein gutes Beispiel, Kollegin Hietel-Heuer. Kommunen, die von sich aus fragen: Wie können wir die Ärzte herholen? Wie können wir sie mit entsprechenden Maßnahmen der Region, mit Förderungen, Stipendien usw. halten?

Die CDU fordert vom Ministerium, dass die KZV in die Erarbeitung von Lösungsansätzen gezielt mit einbezogen wird. Die CDU-Fraktion kritisiert die Weigerung von Gesundheitsminister Lauterbach, die Gebührenordnung für Zahnärzte zu novellieren. Über eine Erhöhung der Zahl von Studienplätzen   auch darüber haben meine Kollegen gerade schon gesprochen   kann aber auch erst diskutiert werden, wenn die Rahmenbedingungen vor Ort geklärt sind. Gleiches gilt unter anderem für die Einführung einer Landeszahnarztquote, wie sie von der KZV gefordert wurde.

Flankierend - das möchte ich an dieser Stelle ganz dringend sagen - ist es einfach wichtig, dass die Regionen vor Ort eine gewisse Willkommenskultur haben und selbst für sich werben, d. h., günstige Praxisräume, Bauland usw. anbieten.

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Wenn wir uns weiter einer guten Mundgesundheit erfreuen und zahnmedizinisch versorgt werden wollen, dann bitte ich um Überweisung zur federführenden Beratung in den Ausschuss für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung und zur Mitberatung in die Ausschüsse für Finanzen sowie für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt. - Herzlichen Dank.

(Beifall bei der CDU)