Dr. Hans-Thomas Tillschneider (AfD):
Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren! Ich nehme mit Wohlwollen zur Kenntnis, dass DIE LINKE jetzt beginnt, sich um echte Probleme zu kümmern. Sie fordern in Ihrem Antrag verschiedene Maßnahmen, die alle beinhalten, dass Studenten, die im Rahmen ihres Studiums arbeiten, besser oder überhaupt erst entlohnt werden. Dagegen kann man nichts sagen.
DIE LINKE fordert bspw. die Mindesthöhe eines Promotionsstipendiums auf 1 500 € monatlich anzuheben. Das ist wirklich das Mindeste. Man darf schließlich nicht vergessen: Wir reden hier über Personen, die schon einen Studienabschluss in der Tasche haben
(Zuruf: Richtig!)
und damit in der Wirtschaft, im öffentlichen Dienst oder als Referent einer Landtagsfraktion das Mehrfache dessen verdienen können, was sie als Promotionsstipendiaten bekommen.
Deshalb: 1 500 € pro Monat für jemanden, der beschlossen hat, der Wissenschaft zu dienen, sollten wir uns leisten, wenn uns die Wissenschaft irgendetwas wert ist.
(Beifall bei der AfD)
Ebenso sinnvoll ist die Vergütung des praktischen Jahres im Rahmen des Medizinstudiums. Die Studenten lernen während dieses Ausbildungsabschnitts schließlich nicht nur, sie arbeiten auch, sie nehmen dem übrigen Krankenhauspersonal Arbeit ab. Genauso wie ein Lehrling eine Vergütung erhält, sollten auch die angehenden Ärzte eine bekommen. Außerdem wäre dass, wie DIE LINKE richtigerweise bemerkt hat, ein weiterer Anreiz, den Arztberuf zu ergreifen, und auch eine Maßnahme gegen den Ärztemangel. - Daumen hoch von der AfD-Fraktion.
(Beifall bei der AfD)
Die Umgestaltung des Studiengangs „Evidenzbasierte Pflege“ in einen dualen Studiengang, wo dann die entlohnten Ausbildungsteile im Betrieb das Studium finanzieren, ist auch eine gute Idee.
Die geforderte Vergütung von Studenten, die in der Universität beschäftigt sind, nach Tarifvertrag dürfte am Ende, wenn überhaupt, nur auf eine geringe Lohnerhöhung hinauslaufen. Aber gut, auch da wollen wir mitgehen.
Die Vergütung von Pflichtpraktika exklusiv für Studenten, die nebenher arbeiten, halte ich allerdings für falsch. Entweder Vergütung für alle oder für keinen. Aber an diesem Detail soll es nicht scheitern. Das Gesamtpaket überzeugt. Deshalb stimmen wir dem Antrag der LINKEN mit Freude zu.
(Beifall bei und Zuruf von der AfD: Jawohl!)
Wir müssen jetzt auch keinen Zirkus mit Alternativanträgen anfangen, die wir nur einbringen würden, um nicht dem Antrag der LINKEN zuzustimmen, wie das die LINKEN und andere manchmal mit uns machen. Wir sind nämlich keine solchen Holzköpfe. Als Patrioten mit gesundem Menschenverstand beurteilen wir jeden Antrag streng nach seinem Sachgehalt. Wenn er eine Verbesserung für die Bürger bringt, stimmen wir zu, ganz egal, wer ihn eingereicht hat, weil das unsere Aufgabe als Volksvertreter ist. - Vielen Dank.
(Beifall bei und Zuruf von der AfD: Jawohl!)