Dr. Hans-Thomas Tillschneider (AfD):
Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren! Der vorliegende Antrag zeigt wieder einmal, dass sich die Bildungspolitik der CDU und der FDP im Kern nicht von der Bildungspolitik der anderen Altparteien unterscheidet. Wenn das Ding aus NRW kommt, kann es schon mal gar nix taugen.
Außerdem stimmen Sie fröhlich in das Mantra aller linken Bildungspolitiker mit ein, wonach der Bildungserfolg - angeblich - von der sozialen Herkunft abhänge. Ich kann es nicht mehr hören. Das ist falsch. Zeigen wir Mut zur Wahrheit! Bildungserfolg ist das Produkt aus Begabung mal Fleiß und nichts anderes. Wer intelligent und fleißig ist, der hat herausragenden Erfolg.
(Olaf Meister, GRÜNE: Ist ja schön!)
Wer intelligent und faul oder dumm und fleißig ist, der hat durchschnittlichen Erfolg. Und wer dumm und faul ist, der hat schlechten Erfolg. Basta!
(Zustimmung bei der AfD)
Wenn der Eindruck entsteht, dass der Bildungserfolg mit der sozialen Herkunft zusammenhängt, dann doch nur deshalb, weil Fleiß und Intelligenz nicht in allen sozialen Gruppen gleich verteilt sind.
(Dr. Katja Pähle, SPD: Oh! - Cornelia Lüddemann, GRÜNE: Das gibt es doch nicht!)
Der soziale Rang ist dann neben dem Bildungserfolg aber auch nur eine weitere Auswirkung davon, wie viel Fleiß und Intelligenz jemand abbekommen hat. Die Intelligenz ist größtenteils genetisch determiniert, aber in einem gewissen Rahmen veränderbar.
(Sebastian Striegel, GRÜNE: Ha, ha! - Susan Sziborra-Seidlitz, GRÜNE: Nein!)
Sie schwankt und kann durch Beanspruchung, gleich einem Muskel, gestärkt werden. Sie sagen immer, man soll auf die Wissenschaft hören. Was ich hier vortrage, das sind Binsenweisheiten der Hirnforschung und der Intelligenzforschung. Also jaulen Sie nicht auf!
(Zustimmung bei der AfD - Zurufe von der Linken und von den GRÜNEN)
Noch mehr als die Intelligenz kann der Fleiß durch Einwirkung auf den Zögling angestachelt werden. Was hilft also? - Wenn wir das Leistungsniveau an unseren Schulen wieder anheben wollen, ist kein Sozialarbeitergejammer über besondere soziale Situationen und schwierige Lernausgangslagen gefragt, sondern die Konzentration auf das Wesentliche, intelligente Aufgaben, schweißtreibende Übungen, Disziplin, Disziplin, Disziplin, Anstrengungen, Anstrengungen, Anstrengungen, hohe Maßstäbe, viel verlangen, Ehrgeiz wecken - das ist der Schlüssel, um das Bildungsniveau wieder anzuheben.
(Zustimmung bei der AfD)
Natürlich muss durch Stipendien sichergestellt werden, dass die besonders Intelligenten und Fleißigen nicht durch äußere Umstände an der Entfaltung ihrer Potenziale gehindert werden, was aber in aller Regel nur Studenten betreffen dürfte, da auch die Schüler aus armem Haus aufgrund ihrer Minderjährigkeit in aller Regel nicht dem Zwang unterliegen, arbeiten zu müssen.
(Zuruf)
Der sozialpolitische Alchemistenzauber jedenfalls, den Sie hier veranstalten und der suggeriert, man könne aus einem begriffsstutzigen Faulpelz ein Genie machen, wenn nur die sozialen Rahmenbedingungen stimmen, wenn im Chancenbudget ausreichend Geldmittel eingestellt sind, wenn genug Talentinitiativen gestartet werden und genug multiprofessionelle Hanswürste um den Zögling herumscharwenzeln, geht in die Irre, bringt nichts und verbrennt sinnlos Steuergeld. Und er wird am Ende das Problem sogar verschlimmern, weil die Gefahr besteht, dass echte Hochleister durch dieses Tamtam demotiviert werden.
(Guido Kosmehl, FDP: Was haben Sie für ein Menschenbild!)
Was Sie nicht verstehen - das sage ich jetzt in aller Deutlichkeit -: Die Bildungskrise ist keine Krise des Geldes. Die Bildungskrise ist eine Krise des Geistes. Und so zeigt sich wieder einmal, dass Sie keine gute Bildungspolitik zustande bringen werden, weil Sie einfach nicht verstanden haben, was Bildung ist.
(Zustimmung bei der AfD - Markus Kurze, CDU: Ich hätte eine Frage!)
Präsident Dr. Gunnar Schellenberger:
Das habe ich nicht gesehen, weil das Pult dazwischen ist. - Herr Kurze.
Markus Kurze (CDU):
Ich habe eine Frage an Herrn Tillschneider.
Dr. Hans-Thomas Tillschneider (AfD):
Welche Ehre! Das freut mich jetzt. Bitte schön.
Markus Kurze (CDU):
Wissen Sie, was Bismarck der jungen Generation mitgegeben hat?
Dr. Hans-Thomas Tillschneider (AfD):
Oh nein, aber auf ein Bismarck-Wort aus Ihrem Mund bin ich sehr gespannt.
Markus Kurze (CDU):
Er hat zu der jungen Generation gesagt: „Arbeite, arbeite, arbeite.“
Dr. Hans-Thomas Tillschneider (AfD):
Schön. Dem kann ich nur zustimmen. Das könnte eine Grafik der Jungen Alternative sein.