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Plenarsitzung

Transkript

Gordon Köhler (AfD):

Vielen Dank, Frau Präsidentin. - Sehr geehrte Damen und Herren! Werte Kollegen! Zunächst stelle ich fest, dass während der Debatte auf ein Argument in keiner Weise eingegangen worden ist, und zwar darauf, dass ein Medikament verwendet und bei Kindern und Jugendlichen angewendet wird, nämlich GnRH Analoga, welches klinisch nicht für diesen Einsatz getestet worden ist.

Dieses Medikament wird verwendet bei Personen, die Prostatakrebs haben, die männlich sind und im fortgeschrittenen Stadium sind. Dieses Medikament nimmt man für die Behandlung oder für den Einsatz von Pubertätsblockern. Das ist ein Problem und dazu hat niemand hier in diesem Hohen etwas sagen können.

Der nächste Punkt, der von der Ministerin eingebracht worden ist. Hier wird der Eindruck erweckt, dass es bei den Experten eine Einigkeit in Bezug auf dieses Thema gibt. Das ist nicht der Fall. Ich habe einen Artikel des „Ärzteblattes“ vor mir liegen - das ist ein renommiertes Presseorgan -, in dem klar der Widerspruch herausgearbeitet wird, der zwischen den verschiedenen Ärzten besteht. Er zeigt, dass es bei diesem Thema eben kein Schwarz-Weiß gibt, sondern dass man sich Gedanken darüber machen muss, wie man das Thema politisch einsortiert, um dann eine entsprechende Entscheidung zu treffen.

(Olaf Meister, GRÜNE: Nicht politisch, medizinisch! - Dr. Katja Pähle, SPD: Medizinisch!)

Zu dem nächsten Punkt, zu Depressionen bei Transpersonen, hat der Wissenschaftliche Dienst des Bundestages die Argumente, Pro und Kontra klar sortiert. Aber es wurde bspw. auch zum Ausdruck gebracht, dass selbst nach einer geschlechtsangleichenden Operation das suizidale Selbstmordrisiko 20-mal höher sein kann.

Noch einmal: Darin, dass man diesen Personen helfen muss, dass man ihnen Gesprächsangebote etc. unterbreiten muss, sind wir uns sogar einig. Wir sagen nur, dass der Einsatz von Pubertätsblockern in einer Phase, in der die Betroffenen zwölf bis 13 Jahre alt sind, zu früh ist.

Noch ein Beispiel: Hier wurde von der Rednerin der LINKEN der Eindruck erweckt, dass man den Start-Stopp-Knopf in der Pubertät einfach drücken könnte. Das ist so nicht. Ich möchte das erklären. Wenn Sie als Zwölf- oder 13-jähriger einen Pubertätsblocker bekommen, dann entwickeln sich die männlichen Geschlechtsorgane nicht mehr weiter. Wenn man dann im Alter von 19 Jahren feststellt, dass man doch ein Mann werden will, dann haben Sie ein verdammtes Problem.

(Susan Sziborra-Seidlitz, GRÜNE: Das ist eben nicht so, die entwickeln sich weiter!)

Das ist der Punkt. Deswegen finde ich es gut, dass es den Antrag gibt, darüber im Ausschuss zu diskutieren. Dort können wir dann auch gern die Fachpersonen entsprechend einladen. Deswegen mache ich mir diesen Antrag auch zu eigen und wir unterstützen das. Deswegen: Lassen Sie uns im Ausschuss die Debatte zu diesem komplizierten und hoch emotionalen Thema gern weiterführen.

(Zustimmung bei der AfD)


Vizepräsidentin Anne-Marie Keding:

Es gibt eine Kurzintervention von Frau Sziborra-Seidlitz. - Frau Sziborra-Seidlitz bitte.


Susan Sziborra-Seidlitz (GRÜNE):

Ich will nur   weil ich tatsächlich annehme, das Sie das schlichtweg nicht wissen   den Versuch machen, Sie zu verbessern. Es ist nicht so, dass dieses gestoppte Wachstum mit 19 Jahren einfach aufhört und man ein kleines Stöckchen hat. Das wächst nach; das passiert.

(Zurufe)

Wenn man diese Medikamente wieder absetzt, dann wird die Pubertät nachgeholt. Die Behandlung mit Pubertätsblockern ist - das ist unumstritten - reversibel.

(Zustimmung bei den GRÜNEN - Nadine Koppehel, AfD: Aber nicht vollständig! - Matthias Büttner, Staßfurt, AfD: Das ist doch Quatsch, was Sie sagen!)


Vizepräsidentin Anne-Marie Keding:

Herr Köhler, wollen Sie reagieren?


Gordon Köhler (AfD):

Ja. Genau darum geht es auch in diesem Artikel des „Ärzteblattes“, den ich gelesen habe.

(Zuruf: Ah!)

Diesbezüglich kommen Personen wie der Leiter einer Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie Herr Prof. Dr. med. Zepf einfach zu einem anderen Ergebnis. Deswegen bleibt hier mein Vorschlag bestehen: Lassen Sie uns im Ausschuss darüber reden.

(Beifall bei der AfD - Zuruf: Ah!)