Monika Hohmann (Die Linke):
Recht schönen Dank, Frau Präsidentin. - Ich beginne einmal mit der gelebten Praxis. Ja, wir haben schon etwas. Aber wenn ich, wie ich es vorhin gesagt habe, etwas mehr als 500 Schüler habe 0,5 % aller Schüler der weiterführenden Schulen; die Grundschüler habe ich noch gar nicht mitgenommen , dann kann das nicht zufriedenstellend sein. Dann ist die Praxis eben doch noch nicht so. Wir haben den Entschließungsantrag gestellt, weil wir nach anderen Möglichkeiten gesucht haben.
Herr Borchert, Sie haben mir wirklich aus dem Herzen gesprochen. Welche Möglichkeiten haben wir denn noch? Wir haben z. B. Städtepartnerschaften aufgeschrieben. Wie können wir vielleicht Schulen mit den Städtepartnerschaften zusammenbringen? Vielleicht bedarf es an dieser Stelle einer Änderung eines Erlasses oder was weiß ich. Das sollten wir einmal diskutieren.
Schülerpraktika. Warum können nicht Schülerpraktika auch im europäischen Ausland gemacht werden? Das wären doch einmal Dinge, über die wir hätten diskutieren können, um im Prinzip noch mehr Schülerinnen und Schülern, sag ich einmal, die Möglichkeit zu geben, unabhängig von ihrer Schulform das will ich betonen in das Ausland zu kommen.
Wir haben eine Anlaufstelle hier in Sachsen-Anhalt, die auch für Lehrerinnen und Lehrer zugänglich ist, und zwar die Anlaufstelle „GOEUROPE!“ bei der Bildungsnetzwerk Magdeburg gGmbH. Dort wurden gerade für diese ganzen Geschichten die Gelder zur Beratung usw. verdoppelt, d. h. von der Staatskanzlei kam eine Verdoppelung der Gelder, damit noch mehr Schulen beraten werden können. Schulen haben also schon jetzt die Möglichkeit.
Die Probleme sind ganz einfach zu benennen: die Finanzen und natürlich auch das Lehrerpersonal. Kann ich eine Lehrerin oder einen Lehrer für eine Woche vom Schulalltag, sage ich einmal in Anführungsstrichen, entbehren? Das ist oftmals gar nicht möglich. Genauso wie es für Fort- und Weiterbildung Schwierigkeiten gibt, so gibt es auch an dieser Stelle Schwierigkeiten.
Deshalb müsste man natürlich gucken, ob man eventuell noch anderes Personal, das mit den Klassen fahren kann, bekommt. Darüber haben wir noch gar nicht diskutiert. Das sind auch die Dinge, die uns bewegt haben, hier noch einmal aktiv das Ganze nach vorn zu bringen.
Es liegt nicht an den fehlenden Schulpartnerschaften.
In der Antwort der Landesregierung stand, dass wir momentan 109 Schulpartnerschaften mit dem Ausland haben. Es sind 109! Gleichzeitig haben wir 70 ruhende Partnerschaften. Das heißt, zu den 109 kommen noch 70 hinzu, die momentan ruhen. Daran liegt es also nicht, dass wir keine Partnerschulen oder keine Partnerschaften hätten. Die haben wir. Die Probleme sind, wie gesagt, hausgemacht. Wenn wir wirklich etwas verändern wollen, dann müssen wir auch bekennen, dass wir andere Wege gehen müssen. Dann muss es ggf. auch möglich sein, über diese anderen Wege zu diskutieren.
(Eva von Angern, Die Linke: Aber du bleibst dran!)
Leider können wir nicht im Ausschuss diskutieren. Ich glaube, wir haben auch noch die Möglichkeit, einen Selbstbefassungsantrag zur Umsetzung des Antrages aus dem letzten Jahr zu stellen. Ich denke, wir kommen schon dorthin, wohin wir hinwollen. - Vielen Dank.
(Beifall bei der Linken)
Vizepräsidentin Anne-Marie Keding:
Vielen Dank, Frau Hohmann. - Die Aussprache zur Großen Anfrage ist damit beendet und wir kommen zur Abstimmung über den Entschließungsantrag.