Matthias Lieschke (AfD):
Vielen Dank. - Zu Ihrem Antrag, werte Fraktion der LINKEN. Als Erstes stört mich definitiv diese Gendersprache, die einfach nicht ins Parlament gehört. Wir haben ein ordentliches Deutsch; das können wir auch sprechen in meinen Augen.
(Zustimmung bei der AfD)
Dann inhaltlich. Herr Redlich hat mir schon einiges vorweggenommen. Dieser Ausbildungsunterstützungsfonds mag vielleicht in Bremen funktionieren. Die haben dort 7 000 Ausbildungsstellen. 370 Auszubildende haben keine Stelle gefunden; das mag alles sein. Was Sie aber massiv verschweigen, ist, dass der Ausbildungsfonds von allen Unternehmen gefüttert wird. Das heißt, jeder Betrieb muss seine Bruttoarbeitslohnsumme melden, muss die Anzahl der Auszubildenden melden und daraufhin wird berechnet, so und so viel muss er bezahlen.
Wenn ich das auf Sachsen-Anhalt herunterbreche: Jeder Betrieb zahlt erstmal. Und wenn ich keinen Ausbildungsbetrieb - wegen mir im Bereich Jessen bei Wittenberg - finde, dann ist das Geld erstmal weg, jeder Unternehmer wird belastet und hat davon nichts wirklich. Letztendlich ist es nur eine Zwangsabgabe - Herr Redlich hat es erwähnt , eine zusätzliche Zwangsabgabe, die unsere Betriebe in der jetzigen Zeit definitiv nicht brauchen.
(Beifall bei der AfD)
Wir brauchen qualifizierte Auszubildende, die ausbildungsreif sind. Das hat Herr Redlich auch erwähnt. Es kann nicht sein, dass, wie mir ein Malermeister erzählte, er einem Auszubildenden im ersten Lehrjahr erstmal erklären muss, wie man ausrechnet, wie viel Tapete man für eine Wand braucht, weil er die Fläche nicht berechnen kann. Das kann es nicht sein. Da muss wirklich an der Qualität in den Schulen gearbeitet werden. Den Schülern müssen wichtige Sachen beigebracht werden und viele Dinge, die man nie im Leben braucht, können gestrichen werden. Es sollte ihnen lieber Rechnen und Schreiben beigebracht werden; denn das sind die Grundvoraussetzungen.
Was mir in dem Moment auch wichtig ist: Sie doktern immer herum und sagen, wir müssen wissenschaftliche Studien machen, aber nichts wirkt direkt. Wir als AfD-Fraktion stellen Anträge, z. B. zum Führerscheinzuschuss. Das ist eine Maßnahme, die sofort und direkt wirkt.
Wir haben auch diesen Antrag aus dem letzten Jahr für ein Pilotprojekt zur Nachwuchsgewinnung im Handwerk gestellt, der übrigens immer noch im Wirtschaftsausschuss versauert. Vielleicht schafft er es irgendwann wieder ins Plenum. Dort haben wir gezielte Maßnahmen genannt und gesagt: Wir brauchen eine Ansprechstelle, an die man sich wenden kann, um die Ausbildungsberufe besser zu vermitteln; das haben wir nicht; da müssen wir besser werden.
Ich hoffe, dass unser Antrag beschlossen wird. Aufgrund dessen brauchen wir Ihren Antrag nicht. Ich wäre generell auch gegen eine Überweisung in den Ausschuss. Aber ich haben gesehen, dass sich das Haus dahin gehend geeinigt hat.
Zu dem Punkt „Praktikumsprämie auf Sozial-, Erziehungs- und Pflegeberufe ausweiten“. Ich denke, darüber kann man mal diskutieren. Das mag vielleicht eine nette Idee sein. Aber aufgrund Ihrer ganzen anderen Einlassungen ist der Antrag völliger Quatsch. Wir können das besser, liebe Fraktion der LINKEN. - Vielen Dank.
(Beifall bei der AfD)