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Plenarsitzung

Transkript

Christian Mertens (AfD):

Sehr geehrter Herr Präsident! Werte Kollegen! Der Antrag mit dem Titel „Lehrkräfte länger im Schuldienst halten - Erfahrungen wertschätzen, langjähriges Engagement würdigen, Anreize im Alter erhöhen!“ tut zwei Dinge. Zuerst spricht er wahrheitsgemäß ein dringendes Thema an, nämlich den frühzeitigen Austritt erfahrener Lehrer aus dem Schuldienst aufgrund herausfordernder Umstände, wie es heißt. Dabei reichen die im Antrag euphemistisch als Zunahme der Arbeitsbelastung bezeichneten Belastungen   Schlagworte: Migration, Inklusion, Bürokratie   nicht im Ansatz aus, um auf die teils katastrophalen Zustände hinzuweisen, unter denen Lehrkräfte jeden Alters gezwungen sind zu arbeiten. 

Was aber kommt nach dieser nicht zu leugnenden Tatsachendarstellung? Ein großer Wurf etwa? Eine massive Verbesserung der Rahmenbedingungen vielleicht? - Nein. Im Gegenteil: Es wird an den winzigsten Stellschräubchen gedreht, die man sich vorstellen kann. Ihre primäre Idee ist es, die Pflichtstundenanzahl ab dem 62. Lebensjahr in jedem Jahr um zwei Stunden abzusenken. Das wäre als solches vielleicht sogar noch nachvollziehbar. Ältere Lehrkräfte müssten weniger Stunden leisten. Diese Stunden bekommt man aber nicht geschenkt, sondern soll diese dann außerhalb des eigentlichen Unterrichts anderweitig abgelten. Das heißt, dass das, was man auf der einen Seite wegnimmt, auf der anderen Seite wieder aufgeladen wird. Wie nennt man Derartiges? - Eine Mogelpackung. 

(Zuruf von der AfD: Ja!)

Als weitere Idee soll ein verpflichtendes Gespräch für Lehrer ab dem 60. Lebensjahr eingeführt werden. Ein wenig mehr Kommunikation ist zwar selten schlecht, der Gedanke aber, dass ein Gespräch dazu führen wird, die Leute hinsichtlich ihrer seit Jahren oder Jahrzehnten festgelegten Ansichten bzw. Absichten hinsichtlich ihrer Rente zu verändern, ist natürlich albern. Man kann das lediglich als verzweifelten Versuch werten, das Unvermeidliche zu verzögern. 

(Beifall bei der AfD)

Unvermeidlich ist die Abwanderung von Lehrkräften, egal welchen Alters, nämlich so lange, wie sich die Grundlagen der Arbeit, die Rahmenbedingungen als solche, nicht ändern. Solange die Klassen voll sind mit Kindern mit extrem schlechten Deutschkenntnissen, Inklusion mit dem ideologischen Brecheisen erzwungen wird und jede Regierung noch einmal etwas auf den riesigen Bürokratieberg packt, wird sich gar nichts ändern. 

(Zustimmung bei der AfD)

Was haben wir also? - Eine Mogelpackung und einen verzweifelten Versuch; das Paradebeispiel eines zahnlosen Tigers, der wiederum internen Verwaltungsaufwand schaffen wird. Das kann man selbst mit viel gutem Willen nicht mehr als gut gemeinten Versuch werten. Wir werden daher den Antrag ablehnen. - Vielen Dank.