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Plenarsitzung

Transkript

Oliver Kirchner (AfD):

Vielen Dank, Frau Präsidentin. - Werte Abgeordnete! Hohes Haus! Lethargie, Konzentrationsstörungen und neurologische Probleme wie Erschöpfung sind nicht nur typisch für linke Politiker beim Verfassen von Anträgen, sie können auch mit dem Long-Covid- und dem Post-Covid-Syndrom in Verbindung gebracht werden. Darunter versteht man Krankheitsbilder, die auch lange nach einer überstandenen Corona-Infektion andauern.

Menschen, die darunter leiden, benötigen einen Reha-Platz, und wie sich herausstellt, bekommen die Allermeisten den auch. Von Januar bis Mai 2021 wurden in Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt 493 stationäre Reha-Aufenthalte für Erwachsene wegen der Hauptdiagnose Coronavirusinfektion bewilligt.

Litten die linken Antragsautoren also ebenfalls unter Konzentrationsstörungen, als sie diesen Antrag verfassten? - Schließlich gibt es vieles von dem, was sie forderten, bereits.

Sie fordern flächendeckende Informationsangebote. - Es gibt sie schon in ganz Sachsen-Anhalt. Neben behandelnden Ärzten klären auch alle Leistungserbringer auf ihren Internetseiten umfassend über dieses Thema auf. In Wittenberg unterstützt sogar das Gesundheitsamt die Gründung von Selbsthilfegruppen für Long- und Post-Covid-Patienten. Es ist also offensichtlich etwas anders, als Sie in Ihrem Antragstext schreiben. Diese Patientengruppen in Sachsen-Anhalt werden nicht allein gelassen.

Natürlich kann man viel mehr machen und man muss auch viel mehr machen. Wir müssen uns aber auch klar darüber sein, dass dieses facettenreiche Krankheitsbild noch sehr neu ist und die Spätfolgen noch gar nicht überblickt werden können. Konkrete Zahlen und Fakten gibt es in Sachsen-Anhalt nicht. Hier muss dringend nachgebessert werden, damit man nicht im Blindflug irgendetwas beschließt, wovon im Nachhinein wieder keiner etwas gewusst haben will.

Was es allerdings gibt, ist eine Förderung durch das Wissenschaftsministerium. Die wird in dem Antrag der LINKEN zwar nicht erwähnt. Allerdings wird die Ausweitung der Langzeitstudie zur digitalen Gesundheitsforschung „DigiHero“ an der Universitätsmedizin in Halle mit immerhin 150 000 € gefördert. Neben der Erforschung von Coronafolgen soll die digital angelegte Studie perspektivisch auch als Basis für ein regionales Gesundheitsmonitoring genutzt werden. Dies beinhaltet auch Langzeitfolgen viraler Infektionen wie das sogenannte Long-Covid-Syndrom.

Dass die Datenlage viel zu dünn ist, um darauf basierend Vorhersagen zu treffen oder gar Politik zu machen, bestätigt auch der Studienleiter Prof. M. Vor allem, welche Folgen eine Covid-Erkrankung insbesondere für die Nieren und Herzgefäße hat oder welche Rolle eine überstandene Covid-Infektion bei Krebserkrankungen haben könnte, ist noch völlig unbekannt. Da die Zwischenergebnisse in Halle vielversprechend gewesen sind, wird dort jetzt richtigerweise gefördert. Ich würde mir wünschen, dass der Fachausschuss zeitnah über bereits vorhandene Ergebnisse informiert wird.

Zur Wahrheit gehört aber auch, dass die Reha-Einrichtungen wirtschaftliche Einbußen wegen der Coronalage zu verkraften hatten. Weil Operationen verschoben wurden, kamen weniger Patienten in die Kliniken. Doch Standorte wie Bad Salzelmen, Bad Schmiedeberg, Bad Suderode oder Bad Kösen haben ihr Personal geschult, um auch Covid-Patienten behandeln zu können; denn bundesweit gibt es für solche Erkrankungen nur wenige Therapiestandorte und lange Wartelisten. Es wäre schön, wenn man im Ausschuss auch hierzu ein Fachgespräch führen könnte.

Es gibt ein weiteres Forschungsprojekt namens „PsyLoCo“ am Münchener Uniklinikum. Dort wird sehr eng mit dem Uniklinikum Magdeburg und der Universitätsmedizin Halle zusammengearbeitet mit dem Ziel der Entwicklung eines therapeutischen Ansatzes, der auf psychische und psychosoziale Bedürfnisse von Covid-Patienten abzielt.

Die gemeinsame Gutenberg-Studie zeigt neue Erkenntnisse zu Long-Covid. Demnach geben bis zu 40 % der mit SARS-CoV-2 infizierten Personen Long-Covid-artige Symptome an, die über mindestens sechs Monate andauern. Betroffene sind nicht nur Personen mit schweren Verläufen oder akuten Infektionen, sondern auch eine weitaus größere Zahl Infizierte mit milden und asymptomatischen Verläufen.

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Bei all den Forderungen, die es bei Long- und Post-Covid-Patienten umzusetzen gilt, dürfen wir aber auch andere Erkrankungen wie Krebs, Diabetes, Herzinfarkte, Schlaganfälle, Kreislaufprobleme und Ähnliches nicht vernachlässigen.

Was wir überhaupt nicht vernachlässigen dürfen, ist die Aufarbeitung des willkürlichen und unverantwortlichen Regierungshandelns, welches die Gesundheit und die wirtschaftliche Wohlfahrt unserer Bürger aufs Spiel gesetzt und die Gesellschaft tief gespalten hat. Es ist das Handeln des RKI, der STIKO, des Ethikrates sowie der Pharmaindustrie und auch das Handeln der Krankenhäuser beim Betrug mit den Intensivbetten aufzuklären. Ansonsten gilt: Es ist jedem zu helfen, der gesundheitliche Hilfe braucht. - Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

(Beifall)