Cookies helfen uns bei der Weiterentwicklung und Bereitstellung der Webseite. Durch die Bestätigung erklären Sie sich damit einverstanden, dass Cookies gesetzt werden.

Plenarsitzung

Transkript

Dr. Hans-Thomas Tillschneider (AfD):

Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren! DIE LINKE meint wieder, so tun zu müssen, als wäre sie in der Lage, den Lehrermangel zu beheben. Hinter dem Vorhang der Lippmann’schen Besserwisserei offenbaren sich aber einmal mehr nichts anderes als technokratischer Stumpfsinn und die nackte bildungspolitische Inkompetenz.

(Beifall)

Sie stellen fest, dass die Unterrichtsversorgung unter dem 103-%-Ziel, das sich die Landesregierung gesetzt hat, zurückbleibt. Deshalb muss, so schließen Sie logisch durchaus richtig, etwas Geld übrigbleiben, eben das Geld für die unbesetzten Lehrerstellen. Und jetzt wollen Sie dieses Geld anderweitig einsetzen, um den Lehrermangel zu lindern.

Von all Ihren Vorschlägen ist jedoch einer untauglicher als der andere. Sie wollen beispielsweise den Ganztagsunterricht ausbauen. Das muss man sich einmal auf der Zunge zergehen lassen. Als Maßnahme gegen den Lehrermangel soll zusätzlicher Unterricht am Nachmittag eingeführt werden. Dann wollen Sie Lehrer von Schulen, an denen nur ein geringer Lehrermangel herrscht, an die Schulen versetzen, an denen großer Lehrermangel herrscht. Damit mag zwar der Lehrermangel an einigen Schulen gelindert werden, aber dafür verschlimmert sich die Lage an anderen Schulen. Ich weiß nicht, was dieses sprichwörtliche Ziehen an dem zu kurzen Tischtuch bringen soll, außer dass es irgendwann überall gleich miserabel aussieht. Aber Gleichmacherei um jeden Preis war schon ja immer die Lust der LINKEN.

(Beifall)

Deshalb wollen Sie nur zwischen verschiedenen Regionen und Schulstandorten nivellieren, sondern auch zwischen Schularten. Lehrer sollen, geht es nach Ihrem Antrag, viel stärker als bislang auch zwischen verschiedenen Schularten versetzt werden können. Das zielt natürlich auf das Gymnasium und das gestehen Sie in Ihrem Antrag auch unverhohlen ein. Sie wollen das Gymnasium schleifen, um den Lehrermangel an Sekundarschulen zu beheben. Aber eigentlich ist die Mittel-Zweck-Relation genau anders herum. In Wahrheit wollen Sie den Lehrermangel doch nur als billigen Vorwand nutzen, um den Einheitslehrer einzuführen, um so Ihrer Fantasie eines sozialistischen Einheitsschulwesens ein Stück näherzukommen.

(Beifall)

Am Ende wäre dem Lehrermangel nicht abgeholfen, aber wieder ein Stück linker Bildungspolitik umgesetzt, die ihrerseits zu den Hauptursachen der qualitativen Bildungsmisere gehört, für die Ihnen jeder Sinn fehlt, weil Sie nicht einmal ansatzweise verstanden haben, was Bildung bedeutet.

Dass Sie dann auch noch beklagen, der Lehrermangel sei an Förderschulen am höchsten, ist nun wirklich der Gipfel der Heuchelei. Sie sind es doch, die mit der Propagierung der Inklusion dafür gesorgt haben, dass die Förderschulen für ein Auslaufmodell gehalten werden und niemand mehr Förderschullehrer werden will.

(Zuruf)

Mehr gibt es dann auch zur Lippmann’schen Kompetenzsimulation nicht zu sagen.

(Beifall)

Um nicht nur den Lehrermangel zu lindern, sondern auch die Qualität der Bildung zu verbessern, was, nebenbei bemerkt, das eigentliche Ziel von Bildungspolitik sein sollte, müssen wir die Schule aus dem Klammergriff des Lippmann’schen Technokratentums und der LINKEN-Pädagogik befreien. Wir müssen den Fächerkanon, wie es die AfD-Fraktion schon vorgeschlagen hat, in dieser Mangelsituation auf das Wesentliche konzentrieren und alle ideologieanfälligen Fächer, in denen keine knallharten Kompetenzen vermittelt werden, reduzieren; also an erster Stelle Deutsch und Mathematik, MINT-Fächer, Fremdsprachen und alles andere nur dann, wenn zusätzliche Kapazitäten verfügbar sind.

(Zuruf)

Sodann müssen wir die Schulen von allem entlasten, was keine schulische Aufgabe ist, anstatt sie noch zu politischen Erziehungsanstalten auszubauen, wie das DIE LINKEN wollen. Wenn wir sodann pensionierte Lehrer systematisch reaktivieren und uns dann noch von der Idee der Inklusion verabschieden würden, die sinnlos Lehrerstunden verbrät, würden wir nicht nur auf einen Schlag den Lehrermangel beenden, sondern auch dafür sorgen, dass der Beruf des Lehrers attraktiver werden würde und wieder mehr junge Menschen diesen Beruf ergreifen. Das wäre der Weg. Was DIE LINKE vorschlägt, würde uns nur wieder einige Umdrehungen auf der Abwärtsspirale hinabführen.

Ich bitte, den Antrag abzulehnen.

(Beifall)