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Plenarsitzung

Transkript

Dr. Hans-Thomas Tillschneider (AfD):

Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren! DIE LINKE geht auf die Barrikaden, weil die Lehrer im Land bei vollem Lohnausgleich eine Stunde mehr pro Woche arbeiten sollen. In engstirniger und engherziger Erbsenzählermanier erklärt DIE LINKE eine einzige Stunde Mehrarbeit pro Woche für unzumutbar.

Ich sage Ihnen: Wenn es Ihnen wirklich ernst wäre mit der Bekämpfung des Unterrichtsausfalls und wenn Ihre Klagen über die Dramatik der Lage nicht die reine Heuchelei wären, dann wären Sie schon längst von allein hier auf die Idee gekommen, dieses kleine Opfer zu fordern.

(Beifall bei der AfD - Zuruf von der AfD: Jawohl!)

Abgesehen davon ist das Problem nicht das Arbeitsquantum, sondern die Arbeitsqualität. Das Problem ist, dass die Schulen mit bildungsfernen Aufgaben überlastet und mit überflüssiger Bürokratie zugeschüttet werden. Das demotiviert und stresst die Lehrer. Das schreckt ab und führt dazu, dass heutzutage niemand mehr Lehrer werden will.

Wer sich für den Lehrerberuf entscheidet, der tut das doch nicht, weil er schon immer mal den Integrationslotsen spielen wollte oder weil davon träumt, große Teile seines Arbeitstages mit dem Ausfüllen von Dokumentationen und sonstigem Verwaltungskram zuzubringen. Das heißt, Sie Herr Lippmann, sind wahrscheinlich Lehrer geworden, um Lehrergewerkschaftsfunktionär werden zu können. In Ihren Adern fließt aber auch Staub und Sie sind Gott sei Dank nicht repräsentativ für die Lehrerschaft.

(Beifall bei der AfD)

Wer Lehrer werden will, der will in ruhiger und konzentrierter Arbeitsatmosphäre jungen Menschen etwas beibringen. Die herrschende Bildungspolitik, die in Konzepten der LINKEN wurzelt, führt dazu, dass unsere Lehrer streng genommen nicht überlastet, sondern   medizinisch gesprochen   fehlbelastet sind und krankmachenden Stress ausgesetzt werden.

Wenn wir die Lehrer wirklich entlasten wollen, dann müssen wir die Schule von allen Aufgaben, die keinen unmittelbaren Bildungsbezug haben, entlasten. Dazu freilich liest man in Ihrem Antrag nichts. Daran sehen wir wieder einmal, dass Sie Meister im Anzetteln von Pseudodebatten sind, die uns im Kern von der Sache wegführen sollen. Aber Sie haben noch nicht einmal den Ansatz einer Lösung zu bieten.

Sie schlagen zur Bewältigung der Bürokratie z. B. Schulassistenten vor; Schulassistenten für überflüssige Bürokratie, anstatt einfach die überflüssige Bürokratie zu reduzieren, sodass wir keine Schulassistenten brauchen. Anstatt die Ursache zu beheben, was Geld einsparen würde, wollen Sie mehr Geld für Symptomkuriererei. Besser lässt sich die reine Destruktivität Ihrer Politik gar nicht illustrieren.

(Beifall bei der AfD)

Herr Lippmann, wenn Sie zur Abwechslung mal einen echten Beitrag zur Entlastung der Schulen leisten wollen, dann hören Sie doch einfach auf, ihre kreuzüberflüssigen Anfragen zu stellen, deren Bearbeitung an den Schulen und im Ministerium sinnlos Stunden verbrennt, die woanders besser investiert wären.

(Beifall bei der AfD - Zuruf: Ja!)

Die Wahrheit ist, dass es Ihnen weder um die Lehrer noch um die Schulen geht. Wir wissen doch alle, was für ein Gewerkschaftssumpf sich da hinten ausbreitet. Die Wahrheit ist: Ihnen geht es einzig und allein um die Mitglieder Ihrer sogenannten Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft und um niemanden sonst.

(Beifall bei der AfD)