Cookies helfen uns bei der Weiterentwicklung und Bereitstellung der Webseite. Durch die Bestätigung erklären Sie sich damit einverstanden, dass Cookies gesetzt werden.

Plenarsitzung

Transkript

Dr. Falko Grube (SPD):

Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren! - Läuft die Uhr jetzt immer vorwärts?


Vizepräsidentin Anne-Marie Keding:

Die Uhr läuft vorwärts und nach drei Minuten ist die Redezeit beendet.


Dr. Falko Grube (SPD):

Alles klar. - Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren! Ich will eine kurze Vorbemerkung machen. Wir sind in Zeiten, in denen, während wir friedlich tagen, in Kiew die ersten Kämpfe stattfinden   die Lage ist nicht so ganz klar  , in denen Bomben und Raketen die Stadt treffen.

Wir haben schon viel über die unmittelbaren Folgen von Krieg geredet, nämlich Tod, Vertreibung, Zerstörung und Leid. Wir reden heute über die sehr mittelbaren Folgen von Krieg; denn vor fast 80 Jahren ist das passiert, was Olaf Meister eben anhand seiner Familiengeschichte dargestellt hat. Die Stadt Magdeburg wurde bombardiert und selbst heute, nach 80 Jahren, sprechen wir noch über die Beseitigung der Folgen. Das, was auf dem Gelände der Polizeiinspektion passiert, gehört dazu.

Zum Haus 5. Ein richtiges Ruhmesblatt ist das Vorgehen des Landes nicht. Es ist nicht das einzige denkmalgeschützte Gebäude auf dem Gelände, das abgerissen werden soll. Es gibt Erhaltungszustände, das ist keine Frage. Aber ich finde, angesichts dessen, was wir Privaten bisweilen beim Thema Denkmalschutz zumuten, hat die öffentliche Hand natürlich eine besondere Verantwortung, dem Denkmalschutz in ihrem Verantwortungsbereich ordentlich nachzukommen.

(Zustimmung)

Die Koalition wird diesen Antrag in den Ausschuss überweisen, um zu prüfen, welche Möglichkeiten es noch gibt.

Ich habe dem Antrag der GRÜNEN im Stadtrat zugestimmt, weil ich finde, bei dem, was in Magdeburg in der Bombennacht kaputtgegangen ist, können wir nicht sorgsam genug mit dem umgehen, was noch erhaltenswert ist.

Deswegen ist für mich eine spannende Frage     Ich habe es nicht in den Unterlagen gefunden und ich bin selbst Mitglied im Bauausschuss. Die Berechnungen im Zusammenhang mit den 265 m² Nutzfläche sind eine Milchmädchenrechnung; denn sie können ja nicht weg, sondern sie werden an anderer Stelle gebaut, also die Fläche braucht man.

Das heißt, das, was man dort hätte stehen lassen können, hätte man an anderer Stelle nicht bauen müssen. Deswegen wäre eine Frage, die im Finanzausschuss gestellt werden müsste, welche Kostenerhöhung damit tatsächlich einhergeht. Im Moment sind es 4 Millionen €. Ich habe gelesen, dass es einschließlich der Sanierung 4,1 Millionen € sind. Der Betrag hat sich also seit dem Jahr 2018 um 2 Millionen € erhöht; es sind also nicht mehr 2,2 Millionen €. Zudem stellt sich die Frage, ob die kalkulierten Kosten in Höhe von 160 000 € für den Abriss noch stimmen.

Wir reden also über Mehrkosten in Höhe von ca. 4 Millionen € abzüglich der Nutzfläche, die an anderer Stelle nicht gebaut werden müsste.

Da wir gerade bei Wünschen sind und bei dem, was im Finanzausschuss noch besprochen werden kann: Wir haben bei dem Thema städtebauliches Ensemble rund um die Sternstraße noch zwei Leerstellen, nämlich einmal die Sternstraße 2 und das Pendant auf der Hallischen Straße.

Diesbezüglich wäre es eine spannende Frage, wenn das gesamte Thema sowieso noch einmal besprochen wird, ob diese nicht einer Nutzung durch das Land zugeführt werden könnten. Denn das Gebäude ist von vorn verkehrlich relativ schlecht zu erschließen, sodass die verkehrliche Erschließung von hinten, also über das Polizeigelände, eine sinnvolle Idee wäre. Denn ansonsten ist die Frage, ob der Zeitraum, den ich gerade mit 80 Jahren beziffert habe, in dem nämlich Baulücken aus dem Krieg Magdeburg verschandeln, nicht irgendwann 90 Jahre beträgt.

Mein Kollege aus dem Finanzausschuss ist krankheitsbedingt leider nicht anwesend; weshalb ich es den anderen Kolleginnen und Kollegen mitgeben werde.

Insofern überweisen wir den Antrag in den Ausschuss. Ich bitte um eine ehrliche Überprüfung der Sachlage. Mir ist durchaus bewusst, dass wir in den Planungen schon sehr weit sind, aber vielleicht geht noch was. Und wenn noch etwas geht, dann sollten wir es auch möglich machen. - Danke schön.

(Zustimmung)