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Plenarsitzung

Transkript

Hendrik Lange (DIE LINKE): 

Vielen Dank, Frau Präsidentin. - Meine sehr geehrten Damen und Herren! Wir haben sehr oft schon, auch hier im Hohen Hause, über das Thema „Gute Arbeit in der Wissenschaft“ debattiert. Es gab dazu auch von uns umfangreiche Anträge. Es gab Anfragen, auch Große Anfragen, über die wir diskutiert haben.

Ich freue mich, dass die GRÜNEN an der Stelle zurückgekommen sind. Mit Frau Dalbert hatten wir z. B. auch das Thema Tenure-Track schon sehr intensiv und auch sehr detailreich in den Ausschüssen debattiert. Jetzt kommt ein recht einfacher Antrag daher mit der Aufforderung: Macht mal was in der Zielvereinbarung! - Das kann man machen. Allerdings dient es doch eher dazu, dieses Thema überhaupt erstmal wieder im Landtag zu beraten. Dafür ist der Antrag tatsächlich geeignet.

Meine Damen und Herren! Prekäre Beschäftigung in der Wissenschaft ist leider an der Tagesordnung. - Herr Tullner, ich würde nicht so einfach über die Berichte hinweggehen, die junge Menschen unter dem Hashtag „#IchBinHannah“ abgeben. Denn wenn wir an unseren Hochschulen weiter so machen, dann sägen wir an dem Ast, den die Wissenschaft braucht.

Das merken wir bspw., wenn man mal in die Informatik guckt, wie viele dort schon mit dem Bachelor in die Wirtschaft rausgehen und dann in der Wissenschaft fehlen, weil sie dort viel zu wenige Perspektiven haben. Das ist ein Problem, wo wir an dem eigenen Ast der Ausbildung sägen. Das ist falsch. Deswegen muss da etwas passieren.

(Beifall bei der LINKEN)

Wir sagen auch ganz klar: Daueraufgaben? - Dafür braucht es Dauerstellen. 

Meine Damen und Herren! Promotionen sollten viel besser auf sozialversicherungspflichtigen Stellen erfolgen, anstatt mit Stipendien finanziert. Und wir sagen ganz klar: Es braucht eine Karriereoption für die Postdoc-Phase, bspw. eben Tenure-Track.

Drittmittelstellen sollten so lange andauern, wie das Projekt tatsächlich läuft. Unbefristete Stellen sollten der Standard sein. Der Zukunftsvertrag verlangt das ja auch, und zwar bei den Stellen für Wissenschaftler und nicht immer nur bei den administrativen Stellen. Das ist uns wichtig.

Meine Damen und Herren! Zuletzt möchte ich daran erinnern, dass das Land auch etwas aus eigener Kraft tun kann, z. B. beim Thema der Stellenpläne, das wir immer wieder auch auf der Tagesordnung haben. Ich hoffe, hier tut sich etwas.

Wir hätten auch in den medizinischen Fakultäten gern, dass befristete Stellen durch die Dekane in unbefristete Stellen umgewandelt werden können. Aber die Kapazitätsverordnung des Landes sorgt dafür, dass das nicht passiert. Wir werden das demnächst im Wissenschaftsausschuss thematisieren. Dazu gibt es einen Selbstbefassungsantrag.

Und nicht zuletzt würde ich mir wünschen, dass Daueraufgaben wie eine umfangreiche Lehrerbildung auch so finanziert werden, dass wir da dort nicht permanent befristet Leute einstellen müssen. - Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Ich freue mich auf die Beratung im Ausschuss.

(Beifall bei der LINKEN)