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Plenarsitzung

Antrag 2

Antrag

Fraktion Lessing Ganztags-und Gemeinschaftsschule Salzwedel

Besuch einer Gedenkstätte für die Opfer des Nationalsozialismus (Konzentrationslager) als Pflichtexkursion für allgemeinbildende Schulen Sachsen-Anhalts im Schuljahrgang 9

Das Jugendparlament wolle beschließen:

Der Landesregierung wird empfohlen, den Besuch einer Gedenkstätte für die Opfer des Nationalsozialismus (Konzentrationslager) in Klasse 9 wird als verbindliche Pflichtexkursion in den Lehrplan allgemeinbildender Schulen aufzunehmen.

Soll der Besuch einer Gedenkstätte für die Opfer des Nationalsozialismus (auf dem Foto: Lichtenburg Prettin) zur Pflicht für Schülerinnen und Schüler werden? Foto: Stefan Müller

Begründung

Das Thema Fremdenfeindlichkeit und Nationalsozialismus wird im Sozialkundeunterricht Klasse 9 und im Geschichtsunterricht Klasse 9 und 10 behandelt. Als grundlegende Wissensbestände fordert der Lehrplan Geschichte im Schuljahrgang 9 das Wissen über Bedeutung, Überreste und Standorte ehemaliger Konzentrations- oder Arbeitslager. Wissen allein reicht jedoch hier nicht aus. Durch emotionale Begegnung oder durch die Besichtigung eines ehemaligen Konzentrationslagers bleibt Gesehenes und Erfahrenes nachhaltiger bestehen.

Die Statistiken sagen aus: Im Jahr 2017 gab es in Sachsen-Anhalt 1 461 politisch motivierte Straftaten mit rechtsextremen Hintergrund. Diese Zahl ist erschreckend, zumal der Ausländeranteil in Sachsen-Anhalt lediglich 3,9 Prozent beträgt. Straftaten mit rechtsextremem Hintergrund werden laut Verfassungsschutzbericht vorwiegend von jugendlichen Tätern verübt. In Sachsen-Anhalt lernen in den weiterführenden Schulen im Sekundarbereich laut Bildungsbericht über 100 000 Schüler.

Wir beantragen, dass der Besuch eines ehemaligen Konzentrationslagers als Pflichtexkursion in Klasse 9 durchzuführen ist, um den Heranwachsenden die Grausamkeiten des Nationalsozialismus eindrucksvoll darzustellen. Aufkeimendes rechtsextremes und antisemitisches Gedankengut muss so früh wie möglich im Keim erstickt werden. Aufklärung über die Geschehnisse im Dritten Reich ist die Voraussetzung für ein weltoffenes und demokratisches Denken.