Antrag
–
Fraktion Friedrich-Schiller-Gymnasium Calbe/Saale
Neuregelung der Bewertung von Talentfächern an allgemeinbildenden Schulen in Sachsen-Anhalt
Das Jugendparlament wolle beschließen:
Der Landesregierung wird empfohlen, die Fächer Kunst, Musik und Sport bis einschließlich Klasse 8 benotungsfrei zu bewerten. Ab Klasse 9 erfolgt die Benotung bis zum Abschluss der Schullaufbahn.
Talentfächer wie Sport sollen nach Ansicht der Antragsteller/innen bis einschließlich Klasse 8 benotungsfrei bleiben.
Begründung
Die Fächer Kunst, Musik und Sport sind keine Kernfächer, jedoch versetzungsrelevant. Allen Schülerinnen und Schülern soll eine künstlerische, musikalische und sportliche Förderung zuteilwerden, um sie in ihrer Persönlichkeitsentwicklung zu fördern.
Zahlreiche Studien belegen, dass Menschen zwar Begabungen auf verschiedenen Gebieten haben, Talente jedoch haben Menschen in der Regel nur auf einem Gebiet. In der Forschung gilt ein Talent als eine überdurchschnittliche Begabung.
Talente sollen durch die besagten Schulfächer erkannt und gefördert werden. Sie sollen motiviert werden, sich aktiv und kreativ auszuleben bzw. auszuprobieren. Wenn Schülerinnen und Schüler in diesen Fächern unter dem Druck von Zensurengebung stehen, verfehlt diese Absicht ihr Ziel und kann sogar ins Gegenteil umschlagen: Lernende wenden sich ab und das Potenzial, eine Neigung für einen dieser Bereiche zu entwickeln und auszubauen, wird erstickt.
Wir beantragen einen sensibleren Umgang mit der Benotung in besagten Fächern.
Bis einschließlich Klassenstufe 8 oder 9 (je nach Schullaufbahn) werden keine Zensuren gegeben, damit die Lernenden ohne Druck ihre Begabungen austesten können. Ist dies gefestigt, kann eine Benotung stattfinden. Die Lernenden entscheiden sich jetzt für ein Fach ihrer Wahl (Kunst oder Musik) bzw. kennen nun ihr Potenzial (Sport), welches unterschiedliche Gründe hat und können die Zensurengebung für ihr individuelles Leistungsvermögen nachvollziehen und einordnen.
Leonie Felgenträger und Philip Schwarze
Fraktionsvorsitz